Gestern habe ich es als Update noch an meine Meldung zum Thema Necromancer Games angehängt, aber heute habe ich noch mehr zu Thema “Erfolg von D&D 4E” erfahren.
Via Another Perspective von James Maliszewski fand ich auch ein Statement von Joseph Goodman zum Thema. Er findet, dass D&D sich gut genug verkauft. Vielleicht nicht so gut wie in den Spitzenjahren 1982 und 2001, aber gut genug: “Will 4E do as well as 3E? Maybe. But frankly, who cares? That’s like asking if 4E will do as well as AD&D did in 1982.”
ein Statement von Joseph Goodman
Interessant. Natürlich hat dieser Optimismus ein paar interessante Gegenreaktionen ausgelöst. Auf EN World gab es anscheinend eine Diskussion, wo der User Alzrius die Botschaft von Joseph Goodman mit Biss auf die Schippe nimmt: “For despite my having said that the internet market is less than nothing, the DDI has changed all aspects of 4E in ways that you, with your limited senses, cannot understand. I shall not endeavor to explain it to you further.” Der Artikel wurde später gelöscht, aber JoetheLawyer hat mit Alzrius’ Erlaubnis den Artikel noch einmal veröffentlicht.
die Botschaft von Joseph Goodman mit Biss auf die Schippe nimmt
RPG Pundit ist nicht immer leicht verdaulich; auch er kommentiert Joseph Goodmans Artikel und meint, “Now, if you ask me, this really does seem like Goodman is damning 4e with faint praise. He’s admitting that 3e was a defining force for a generation of gamers, and that 4e just plain isn’t. And he’s trying to offer apologetics for that, basically saying “geez guys, we’re still selling real good!”. Yes, that may be true, but 4e didn’t get to be the transformative force WOTC wanted it to be.”
kommentiert Joseph Goodmans Artikel und meint
Noch interessanter ist Ryan Dancys Kommentar. Zur Erinnerung: Dancy hatte im Jahr 2000 die Entwicklung der Open Gaming License vorangetrieben. Sehr lesenswert ist das Open Gaming Interview With Ryan Dancey zum Thema. Aber zurück zu seinem Kommentar. Er liefert eine genauere Erklärung für die drei Phasen, welche D&D durchlief. In der ersten Phase ging es einfach um ein Kernsystem (vor allem 1981-1983), in der zweiten Phase um Settings, Bücher, Computerspiele, und so weiter (vor allem 1987-1992), gefolgt vom Erfolg von Games Workshop und Computerspieleherstellern (von 1993-1996), und in der dritten D&D Phase ging es vor allem um die dritte Ausgabe (vor allem um 2001). Zum Erfolg oder Misserfolg von D&D 4E hat Dancy aber nichts zu sagen: “As to 4E and how it relates, I almost don’t think it matters. The forces that are tearing apart the tabletop RPG player networks are utterly outside of Wizards’ control, and it’s become a true apples v. oranges comparison which means its really not fair to speculate much, so I just won’t.”
Open Gaming Interview With Ryan Dancey
hat Dancy aber nichts zu sagen
Spannend ist es allemal, weil ich mich selber ja sehr für das Urheberrecht und Freie Inhalte interessiere. Aus dieser Perspektive verhält es sich mit D&D 3E und D&D 4E um einen ähnlichen Fall wie in der Frage GNU/Linux statt Microsoft Windows. Auf der einen Seite ein System, welches neuer und besser sein soll, auf der anderen Seite ein System, welches von allen Personen verwendet werden kann – und zwar nicht nur zum selber spielen, sondern man darf darauf aufbauend ‘Werke zweiter Hand’ (wie es hier in der Schweiz heisst) erstellen und verbreiten. Das finde ich natürlich eine ausgezeichnete Sache. Es stimmt mich traurig, wenn die Kunden eine Einschränkung ihrer Rechte ohne weiteres akzeptieren. Das ist vielleicht auch mit ein Grund, warum ich die Old School Renaissance (OSR) moralisch unterstütze: Die mir bekannten Produkte bauen alle auf der Open Gaming License (OGL) auf.
Für Labyrinth Lord heisst das beispielsweise:
DESIGNATION OF PRODUCT IDENTITY The names Labyrinth Lord™ and Advanced Labyrinth Lord™, when used in any context, are product identity. All artwork, logos, and presentation are product identity, with the exceptions of the Known Lands map and artwork used under license. The name Goblinoid Games™ is product identity. DESIGNATION OF OPEN GAME CONTENT All text and tables in Sections 1-8, with the exception of material specifically excluded in the declaration of product identity, is open game content. The Known Lands map, including all symbols and place names, is open game content.
Da Labyrinth Lord nur 8 Kapitel hat, ist nur der Namen selber, die Bilder und das Layout geschützt. Der Rest kann unter der OGL weiterverwendet werden. Das finde ich total gut.
So, genug der Ablenkung. Eigentlich wollte ich ja nur über die Diskussion von Joseph Goodman und Ryan Dancy berichten... 😄
Lamentations of the Flame Princess
#RSP
(Please contact me if you want to remove your comment.)
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John Adams' Artikel zum Thema Brave Halfling Publishing fand ich übrigens auch interessant. Via Moritz Mehlems Hinweis. ¹
– Alex Schroeder 2009-06-21 20:27 UTC
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Was ich auch ganz cool finde: Joseph Goodman besucht immer wieder Rollenspielläden und schreibt hierzu Berichte für sein Forum! Genial. Hier in Zürich gibt's ja nicht sehr viele Läden.
und schreibt hierzu Berichte für sein Forum
in Zürich gibt's ja nicht sehr viele Läden
– Alex Schroeder 2009-06-21 22:47 UTC