Time-stamp: <2021-03-15 22:23>
Seit ziemlich genau einem Jahr sitze ich jetzt im Homeoffice. Seitdem war ich zweimal kurz im Büro, obwohl es in Laufweite ist. Stammtische meines Motorradclubs finden seit Monaten wieder per Jitsi statt. Ich bin technisch darauf maximal eingerichtet mit schneller Internetanbindung, 34-Zöller, Knickfedertastatur von Unicomp, Profimikrofon -- eigentlich muss ich nicht raus und mein Arbeitsplatz daheim ist besser als im Büro, aber langsam wird's alt.
Die Art, wie bei uns derzeit Entscheidungen getroffen werden, ich weiß nicht, ob ich sie als hektisch, panisch oder populistisch bezeichnen soll. Meine Tochter hat seit heute (<2021-03-15 Mo>) wieder vollen Präsenzunterricht in der 5. Klasse, obwohl bereits jetzt die Inzidenz wieder steigt. Alle Prognosen sagen einen dritten Schub voraus. Aber statt bis Ostern auf Distanz zu unterrichten, jetzt, wo sich Kinder und vor allem Lehrer halbwegs zurechtfinden, wird eine weiterer Normalitätsversuch verordnet.
Vor zwei Monaten habe ich mich für eine Impfung registriert und noch nicht mal eine Info bekommen, wie lang ich voraussichtlich warten muss. Jetzt halt noch länger, weil man den Impfstoff von Astra-Zeneca erst mal auf Eis legt wegen einer statistisch insignifikanten Gefahr, die bei Verhütungsmitteln, die man Frauen selbstverständlich seit Jahrzehnten verschreibt, gar kein Problem zu sein scheint. Wir impfen eh schon viel zu langsam.
Ich unterschreibe gern eine Erklärung für den Verzicht auf Rechtsmittel, wenn ich dafür wenigstens /eine/ Dosis Astra-Zeneca bekomme. Ich will wieder halbwegs gefahrlos unter Leute gehen.
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✍ Wolfgang Mederle CC BY-SA 4.0