Ich bin's wieder, Arcas. Bevor ich über meinen Werdegang als Säufer und depressiven Menschen berichte, muss ich leider aus aktuellem Anlass in der Gegenwart verweilen.

Seit einer Woche sind die Depressionen wieder da. Ich nenne sie meine Dämonen. Sie sprechen nicht mit mir, ich höre also keine Stimmen. Ich sehe sie auch nicht, sie sind also stumm und körperlos. Aber sie sind definitiv da.

Sie sitzen fett und breit irgendwo in meinem Hirn. Offenbar quetschen sie aus lauter Spaß einfach mal ein paar Synapsen zusammen oder spielen mit den Neuronen Volleyball. Ich weiß es nicht.

Es beginnt alles damit, dass ein normaler Tag beginnt abzurutschen. Das kann früh Morgens sein, im Laufe des Tages oder auch gerne Abends. Zu einem mir bis dahin nicht bekannten Zeitpunkt geht meine Stimmung, quasi im freien Fall, ins Negative. Mir wird alles zu viel, andere Menschen gehen mir auf die Nerven. Ich will Ruhe haben und allein sein.

Ich öffne dann meist meinen Laptop und surfe sinnlos irgendwo herum oder schreibe seltsame Blogs.

Die Nacht beginnt dann damit, dass ich hellwach bin. Meine Gedanken kreisen um mich herum. Ich nenne es das Gedankenkarussell. Ich denke über alles und nichts nach, meistens über Dinge, die meiner Meinung nach schiefgelaufen sind. Das hat zur Folge, dass ich nicht einschlafen kann und zieht sich gerne mal durch die ganze Nacht.

Die Folge davon ist, dass ich am nächsten Tag völlig fertig bin. Kein Antrieb mehr für irgendwas. Nur nicht aufstehen, nur nichts machen. Kaffee, Bett und mein Laptop. Das ist meine Insel in dieser Zeit.

Dieses ganze Gefüge steigert sich über einige Tage und mein Lebensrhythmus ist vollständig dahin. Und es dauert wieder einige Tage bis Wochen, um diesen Teufelskreis zu durchbrechen.

Aktuell glaube ich, die Talsohle wieder durchschritten zu haben. Es geht langsam wieder aufwärts. Die Betonung liegt auf langsam.

Es hilft mir tatsächlich, diese Dinge hier aufzuschreiben. Aus diesem Grund mache ich das alles.