Katastrophengejammer wegen DFB-Mannschaft

Fußball geht immer für einen Blogeintrag, deshalb probiere ich das auch mal. Auch wenn das Ausscheiden nicht ruhmreich war, die Winter-WM eine Katastrophe ist, die FIFA unsäglich und der DFB nicht besser ist: Dieses Gejammer als sei das der Weltuntergang geht mir gehörig auf den Puffer. Zwei Sachen: Hätte Spanien gewonnen und dann möglicherweise auch noch das Achtel oder Viertelfinale geklappt hätten sich alle auf die Schulter geklopft. Der Phrasentopf, aus dem sich dann mit Sicherheit reichlich bedient worden wäre, umfasst Klassiker wie „Turniermannschaft“, „Mentalität nach holprigem Start“, „Stehaufqualitäten“, ….

Nun haben aber die Spanier verloren – gegen eben die Japaner, gegen die auch Deutschland verloren hat. Offenbar können hoch eingeschätzte Mannschaften gegen Japan verlieren. Deutschland hat das Spiel, das es dringend gewinnen musste, gewonnen. Wenn man in die Presse schaut könnte man an null Punkte, null Tore glauben.

Sich Gedanken darüber zu machen, was schief gelaufen ist, ist sicher gut. Die »alle müssen zurücktreten«-Rufe sind etwas irritierend. Was mich dabei wirklich anfasst ist dieses darin aufscheinende Selbstverständnis, dass es ein quasi natürliches Anrecht darauf gibt, dass Deutschland mindestens unter den besten 16, eigentlich unter den besten vier und wenn nicht nur Memmen auf dem Platz stehen mindestens die Weltbesten sein müssen. Das halte ich für ein Symptom von nationaler Selbstüberschätzung und eine Form von Nationalismus.

Ach ja, ich finde das weder der DFB und die DFL noch die FIFA und die UEFA Geld aus Rundfunkgebühren bekommen sollte.

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2022-12-04T22:22+01:00