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Scanhaus Marlow

Vorstellungsgespräch

Ein Monat ist nach meiner Bewerbung bei völliger Funkstille verstrichen. Ja, die haben mehrere Bewerber, ich habe auch einige andere Bewerbungen, da kann es ja vorkommen, dass man einen vergisst. Wenn man etwas nachlässig damit umgeht oder ein lustiges Wiedervorlagesystem hat. Auf Bitten meiner Jobcenter-Betreuerin fragte ich nach und mir wurde fast schon am nächsten Tag ein Termin für ein Vorstellungsgespräch vereinbart.

Heute war es soweit. Der Personaler bat mich zur Anmeldung am Empfang, er würde mich dann abholen. Dort meldete ich mich bei einer Dame, die mir zunächst einen mehrseitigen Fragebogen mit allerhand Fragen gab. Ich möge es ausfüllen und ihr wieder geben. So läuft das also.

Zahlreiche unzulässige Fragen im Vorstellungsgespräch

Wie praktisch, Scanhaus Marlow hat die unzulässigen Fragen einfach in den Fragebogen ausgelagert. Da bleiben sie zwar immer noch unzulässig, aber als Bewerber darf man ja fast bei jeder Frage lügen, dass sich die Balken biegen.

Den blumig ausgefüllten Fragebogen gab ich der Dame am Empfang zurück, die mir dann die Abholung durch den Personaler ankündigte. Er kam dann auch schon einige Minuten später und führte mich in das Untergeschoss eines Hinterhauses in einen sehr warmen Besprechungsraum. Dort standen dann gleich zwei Pokale von Kununu, bester irgendwas. Er fragte mich, was ich gerne trinken möchte und bat um ein stilles Wasser. Mit Zähneknirschen denke ich an meine ersten Gespräche zurück, bei denen ich Getränke mit Kohlensäure genoss und gegen aufkommende Gase im Magen ankämpfte (meistens erfolgreich).

Er kam mit Wasser und der zuständigen Abteilungsleiterin, und der Rest ist schnell erzählt: Sie hätte Bauchweh, weil sie bereits mit einem anderen Bewerber, der einen ähnlichen Werdegang hätte, kräftig auf die Nase gefallen wären. Außerdem sei das Team jung und weiblich. Dieser Kommentar fiel zweimal und ich hatte viel Raum für Spekulationen. Aber Probearbeiten wäre eine Idee.

Einige Tage später erhielt ich die Absage.