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Montag, 17. Juli 2017 um 13:23 Uhr von Pressesprecher
Die Stadt Dresden erweitert ihr Online-Angebot um weitere Bürgerservices. Wir begrüßen dies prinzipiell, bieten solche Schnittstellen doch mehr Möglichkeit für Teilhabe und Engagement. Leider wird für diese verschiedenen Angebote den zeitgenössischen Weg der „App“ gewählt; also kompakte Anwendungssoftware auf primär mobilen Geräten wie Smartphones und Tablets.
Die Stadt Dresden erweitert ihr Online-Angebot um weitere Bürgerservices.
Gern hätten wir diese Neuheiten ausprobiert. Allerdings werden die Apps nur über die virtuellen Einkaufsläden (Apple App Store und Google Play) der beiden marktbeherrschenden Großkonzerne angeboten, und liegen damit mit der Verteilung der App außerhalb hiesiger Jurisdiktion. Schlimmer noch, die Installation dieser App Stores ermöglicht es Apple und Google ungeprüft Programme auf Geräten zu installieren. Dem kann niemand vertrauen, denn obgleich auf modernen Mobilbetriebssystemen Isolation durch sogenannte Sandboxes sichergestellt werden soll, sind die Bürger einer großen Angriffsfläche durch teilweise bereits bekannte Sicherheitslücken ausgeliefert. Wir sprechen uns daher gegen eine Verwendung dieser Stores aus und verweisen auf Alternativen wie F-Droid. Als bewusste Anwender bleiben wir damit beim neuen Online-Angebot der Stadt Dresden außen vor.
Die hierfür aufgewendeten Steuermittel sind nicht optimal investiert. Die Stores zwingen zu stetiger Aktualisierung oder die App verschwindet aus dem Angebot. Auch können die Bürger keinen Einfluss auf die Gestaltung des Angebotes bei den privaten Auftragnehmern für die Apps nehmen. Ein Wettbewerb für bessere Funktionen oder Darstellungen bleibt aus. Und andere, auch kleinere, Kommunen werden zur gleichen Investitionshöhe genötigt anstatt von den Investitionen der größeren Gemeinden profitieren zu können.
Durch Open Source Apps z. B. in F-Droid erhalten Nutzer höhere Transparenz durch das Mehr-Augen-Prinzip. Dennoch will das Ausführen von fremden Programmen auf eigenen Geräten gut abgewogen werden; auf unwichtige Programme sollte man schlicht verzichten. Deshalb empfehlen wir die öffentliche Dokumentation jener Datenbestände und Rückmeldungsmöglichkeiten im Rahmen des Open-Data-Konzepts. Dazu gibt es mit ParkenDD auch ein prominentes Beispiel. Diese App trägt den Namen der Stadt positiv auch in andere Gemeinden und ermöglicht dort unabhängig die gleiche Funktionalität wie auch Anpassungen. Somit können im Rahmen von Citizen Science viele alternative Schnittstellen entstehen, zum Beispiel Web-Apps, welche auf wesentlich mehr verschiedenen Betriebssystemen und damit Geräten auch verschiedener Klassen funktionieren.
Andere Beispiele sind „WC-Finder“ und „Themenstadtplan Dresden“ sowie „Dresden Stadtplan“: hier könnte man die Daten schlicht in OpenStreetMap einpflegen. Touristen kennen vermutlich die Apps nicht. Sie benutzen aber sehr wahrscheinlich weltweite Kartenanwendungen wie OsmAnd oder eine der vielen kommerziellen Anwendungen auf dem Smartphone, in welche die OpenStreetMap-Daten bereits einfließen.