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Tote Namen

English translation, “A dead name”

Ich befand mich auf dem Nachhauseweg. Das erste Anzeichen der Präsenz eines Fluches, das ich bemerkte, war die Interferenz zwischen der Magie und der Elektrizität, was ein unangenehmes Flackern der Straßenlaternen zur Folge hatte. Kurz darauf sah ich sie. Die grüne Wolke, wie sie — langsam — auf mich zu diffundierte. Jetzt, wo sie vermochte, mich gefunden zu haben, war Zeit ihr anscheinend egal.

Ich verfiel in eine Art Schockstarre, denn dies war das erste Mal, dass ich außerhalb meines Studiums einen echten Fluch zu Gesicht bekam. Und dann auch noch einer der an mich gerichtet war. Während ich ungläubig in die Luft starrte, durchsuchte ich meine Erinnerungen panisch nach dem richtigen Zauber, der mich vor einem fremden Fluch schützen könnte, doch er wollte mir nicht von der Zunge springen.

Als letztes Mittel rannte ich davon, immer noch die Möglichkeit in Gedanken haltend, dass ich dem Fluch auf diese Weise entkommen könnte. Aber so schnell ich auch rannte, bewegte ich mich keinen Zentimeter von ihm weg. Er bewegte sich mit mir, und kam immer näher. Zentimeter für Zentimeter.

Dann passierte es: Er berührte mich. Ich machte mich bereit für den Herzstillstand, den qualvollen Säuretod, oder was auch immer sich die böse Kraft hinter diesem Fluch für mich erdacht hatte, aber nichts dergleichen passierte. Ich fühlte die Kälte, als die Wolke durch mich fuhr, aber das war alles, was sie tat: Sie fuhr durch mich durch, und löste sich in der Nacht auf.

Denn tote Namen kann man nicht verfluchen.

tags: fantasy, mini-fiction, lgbtq+

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~konomo CC-BY-NC-4.0

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