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Sword of Mana

2006-07-05

Sword of Mana [IMG]

Dieses Game Boy Advance-Spiel ist von 2004, also noch nicht besonders alt. Ich werde es dennoch hier vorstellen, weil es erstens ein Remake des Game Boy-Klassikers Mystic Quest[1] von Squaresoft (heute Square Enix[2]) ist und ich es zweitens gerade erst durchgespielt habe. Here we go.

Möchte man dieses Spiel einordnen, muss man sich mit der Final Fantasy/Mana-Storyline herumschlagen. Wie gesagt ist es ein Remake von Mystic Quest, das in den USA den Titel "Final Fantasy Adventure" hatte und in Japan "Seiken Densetsu" hieß. Damit hört die Verwandschaft zu Final Fantasy aber auch schon auf. Der SNES-Titel "Seiken Densetsu 2" ist bei uns als kein geringerer als "Secret of Mana" bekannt, was, wenn wir die logischen Schlüsse ziehen, "Sword of Mana" zum chronologischen Vorgänger von Secret of Mana macht. Alles klar?

Kommen wir zum Spiel. Wer Mystic Quest kennt, wird viele Ähnlichkeiten wiederfinden. Da wären z.B. die Waffen: neben dem Schwert, der Peitsche, der Axt, der Lanze usw. gibt es auch hier die Sichel, mit der man Gras schneiden kann und die als Waffe sonst eigentlich nicht zu gebrauchen ist. Dann wären da viele Orte wie Toppel, Wendel und das Luftschiff, die man in Mystic Quest gesehen hat. Und einige Charaktere wie Willy (der diesmal aber nicht direkt zu Beginn entschläft), Amanda und Bogard. Sogar einige der Musikstücke sind zeitgemäß aufgepeppt und dann übernommen worden. Was absolut neu ist, ist die Grafik. Die kommt im besten 16bit-SNES-RPG-Stil daher. Möglicherweise wurde hier die Secret of Mana-Engine wiederverwendet, denn auch die bekannten Ringmenüs tauchen auf.

Zu Beginn muss man sich entscheiden, ob man in die Rolle des jungen Kriegers oder in die des Mädchens aus dem Mana-Volk schlüpfen will. Von dieser Wahl hängt es ab, wie die Handlung verläuft, denn die beiden trennen sich gelegentlich, um mit einem Verbündeten an anderer Stelle weiterzumachen. Das ist durchaus ein Punkt, der zum zweiten Durchspielen anregt. Problematisch sind allerdings die ausufernden Dialoge der Helden mit den NPCs. Wenn die einmal angefangen haben, sind sie kaum noch zu bremsen. Es machte mir wirklich Schwierigkeiten, der Story zu folgen, eben weil so dermaßen viel geredet wurde. Auch das eigentliche Spielziel scheint mir dadurch etwas diffus: soll man jetzt den Schattenherrscher besiegen oder doch eher Julius? Ist dazu das Mana-Schwert notwendig oder ist diese legendäre Waffe dann doch eher nebensächlich? Muss das Mädchen beschützt werden oder kann sie doch ganz gut auf sich selbst aufpassen? Schwierig, schwierig. Trotz alledem wurschtelt man sich so bis zum Ende durch.

Also alles in allem ist dieses Spiel nicht übel. Es kann einen 20 Stunden bei der Stange halten, weil man doch immer etwas neugierig ist, wie es weitergeht. Die Grafik ist sehr gut geraten und bietet manchmal spektakuläre Effekte wie z.B. einen der Angriffe des finalen Endbosses. Aber irgend etwas fehlt, aus irgend einem Grund will nicht so recht dieselbe Spannung wie bei Secret of Mana aufkommen. Es ist durchaus sein Geld wert, aber man sollte nicht zu viel erwarten.

1: http://www.mobygames.com/game/gameboy/final-fantasy-adventure

2: http://www.square-enix.com/