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date: 2024-11-16T12:20 tags: [date/2024/11/16, gemnews]

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created: 2024-11-16T13:18:33 (UTC +01:00) tags: [] source:

https://www.fr.de/panorama/forschende-veroeffentlichen-beklemmende-studien-ergebnisse-90-prozent-mehr-krebs-tote-93404330.html

author: Von: Bettina Menzel

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Forschende veröffentlichen beklemmende Studien-Ergebnisse: 90 Prozent mehr Krebs-Tote

## Excerpt
Die Krebsfälle weltweit steigen bis 2050 um 77 Prozent an. Die Überlebenschancen hängen stark von Wohlstand, Geschlecht und Wohnort ab.

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Stand: 16.11.2024, 05:02 Uhr

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Eine aktuelle Studie zeigt globale Unterschiede bei Krebserkrankungen verbreitung [IMG]

Eine aktuelle Studie zeigt globale Unterschiede bei Krebserkrankungen auf - und ihre Verbreitung bis 2050 (Symbolbild). © IMAGO/Sylvio Dittrich

Die Krebsfälle weltweit steigen bis 2050 um 77 Prozent an. Die Überlebenschancen hängen stark von Wohlstand, Geschlecht und Wohnort ab.

Queensland – Wo wir geboren werden, entscheidet über unsere Bildungschancen, unsere beruflichen Perspektiven und den Zugang zu Gesundheitsversorgung. Eine aktuelle Studie von Forschenden der Universität Queensland in Australien zeigt, dass es auch deutliche regionale Unterschiede bei Krebserkrankungen gibt. Welche Überlebenschance Betroffene haben, hängt auch von dem Land ab, in dem sie wohnen.

Beklemmende Studien-Ergebnisse: Welchen Einfluss der Wohlstand auf die Entstehung von Krebs hat

Global gesehen wird es laut der Prognose der Forschenden bis 2050 35,3 Millionen Krebsfälle geben. Das entspricht „einem Anstieg von 76,6 Prozent gegenüber der Schätzung von 20 Millionen im Jahr 2022“, heißt es in der Studie. Bis 2050 werden auch mehr Menschen als ursprünglich angenommen an

Krebs

sterben: Die Zahl der Krebstoten beträgt dann 18,5 Millionen, fast 90 Prozent mehr als 2022 angenommen.

Über die Studie

Die Studie „Global Disparities of Cancer and Its Projected Burden in 2050“ (zu Deutsch: „Globale Ungleichheiten bei Krebserkrankungen und deren voraussichtliche Belastung im Jahr 2050“) der Autoren Habtamu Mellie Bizuayehu, Kedir Y. Ahmed, Getiye Dejenu Kibret et al. erschien am 5. November im wissenschaftlichen Fachblatt

Jama Network

.

Ungleichheiten zeigen sich der Studie zufolge in Bezug die geografische Region, das Alter, das Geschlecht und den

Human Development Index

(HDI). Basierend auf der Lebenserwartung, Bildung und dem Lebensstandard misst dieser Wohlstandsindex die Entwicklung eines Landes. In Ländern mit einem niedrigen HDI gehen die Forschenden aus Australien von einer Verdreifachung der Krebsfälle und Krebstoten bis 2050 aus. In Ländern mit höherem Wohlstandsindex ist der Anstieg hingegen „moderat“.

Neue Studie enthüllt: Männer erkranken häufiger an Krebs als Frauen

Männer erkranken schon heute häufiger an Krebs als Frauen, die Kluft dürfte sich bis 2050 noch deutlich vergrößern: Die australische Studie sagt bei Männern einen Anstieg der Krebserkrankungen um 84,3 Prozent im Vergleich zu 2022 voraus. Bei Frauen klettert die Krebsrate auf 68,5 Prozent, was einem Unterschied von 15,8 Prozentpunkten entspricht. Auf je hundert Frauen und Männer gerechnet, gäbe es dann 16 Krebsfälle mehr bei den Männern. Warum Männer häufiger an Krebs leiden, lässt sich laut der Studie nicht nur durch biologische Unterschiede erklären. Der Zugang zu Vorsorgeuntersuchungen sowie das Gesundheitsverhalten spielen ebenfalls eine Rolle.

Männer konsumieren beispielsweise häufiger Alkohol und Tabak. Wichtig ist aus Sicht der Forschenden grundsätzlich, die Gesundheitskompetenz bei Männern zu verbessern, da sie im Vergleich zu Frauen auch seltener Vorsorgeuntersuchungen nutzen. Teils mangelt es aber auch am Angebot: „Während frauenspezifische Krebsvorsorgeprogramme wie Brust- und Gebärmutterhalskrebs den Frauen zugutekommen, fehlt es an vergleichbaren Programmen für männerspezifische Krebsarten wie Prostata- und Hodenkrebs“, so die Kritik der Forschenden.

Krebsdiagnose: Überlebenschancen hängen von Alter, Geschlecht und Land ab

Für die Studie untersuchten die Forschenden 36 Krebsarten aus 185 Ländern. Ein entscheidender Indikator für die Aggressivität einer Krebsart ist der sogenannte „Mortality to Incidence Ratio“ (MIR). Dieser Wert gibt das Verhältnis zwischen jenen Menschen an, die eine

Krankheit

bekommen und jenen, die daran sterben.

Je höher der MIR, desto höher die Sterblichkeit. Der höchste MIR wurde bei Bauchspeicheldrüsenkrebs (89,4 Prozent) beobachtet, der niedrigste bei Schilddrüsenkrebs (4,8 Prozent). Erneut war ein deutlicher Unterschied zwischen den Geschlechtern erkennbar. Aber auch der Wohlstandsindex sowie das Alter spielten eine Rolle dabei, wer eine Krebserkrankung überlebt und wer nicht.

| Gruppe | MIR (je höher, desto höher die Sterblichkeit) | | --- | --- | | Männer | 51,7 Prozent | | Frauen | 41,3 Prozent | | Menschen bis 19 Jahre | 38,3 Prozent | | Menschen zwischen 20 und 39 Jahren | 28,2 Prozent | | Menschen ab 79 Jahre | 64,3 Prozent | | Länder mit niedrigem Wohlstandsindex (HDI) | 69,9 Prozent | | Länder mit hohem Wohlstandsindex (HDI) | 33,6 Prozent |

Wie das Beispiel Ruanda Krebsraten in Ländern mit niedrigem Wohlstand senken könnte

Die Krebsforschung schreitet voran: Der Wissenschaft gelingen immer wieder Durchbrüche,

um die Erkrankung früher erkennen und besser behandeln zu können

. Doch nicht alle Menschen profitieren davon gleichermaßen. Die großen regionalen Unterschiede, die sich in der Studie aus Australien zeigten, weisen den Forschenden zufolge auf eine schlechtere Verfügbarkeit von Präventions-, und Früherkennungsmöglichkeiten hin. Aufgabe der Länder muss es deshalb sein, die Gesundheitsinfrastruktur zu verbessern, Screening-Programme zu etablieren und die universelle Krankenversicherung auszubauen, um die Früherkennung zu fördern, fordert die Studie.

Was das bringen kann, zeigt das Beispiel Ruanda: Obwohl das zentralafrikanische Land einen niedrigen Wohlstandsindex hat, sterben dort verhältnismäßig wenig Menschen an Krebs. Die Forschenden führen das auch auf den leichter zugänglichen, universellen Krankenversicherungsschutz zurück. „Länder mit niedrigem HDI könnten von Ruanda lernen, um ihre Bemühungen um eine Ausweitung des universellen Krankenversicherungsschutzes zu verbessern“, so das Fazit. Am Ende ist auch jeder Einzelne gefragt: Die Studie empfiehlt gesunde und ausgewogene Ernährungsgewohnheiten, körperliche Aktivität, Impfungen und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, um das Risiko einer Krebserkrankung zu reduzieren. Risikofaktoren sind Tabak- und Alkoholkonsum, Übergewicht und UV-Strahlung. Denn gerade eine

gesunde Ernährungsweise kann das Krebsrisiko senken

.

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Forschende veröffentlichen beklemmende Studien-Ergebnisse: 90 Prozent mehr Krebs-Tote was published on 2024-11-16