2016-09-25 Politik und Facebook

Ich denke mir oft, dass Facebook der einzige Kanal ist, wo es sich lohnt, über lokale Politik zu reden, weil ich über Blog, Twitter oder Google+ sowieso kaum jemanden erreiche, der hier wählen gehen kann.

Was ich also auf Facebook manchmal so poste:

Grüne Wirtschaft

Manchmal bin ich echt froh, keine Kinder zu haben. Die Eltern, die heute gegen eine grüne Wirtschaft gestimmt haben: wie erklären die das mal ihren Kindern? “Ja wisst ihr, keiner wollte den ersten Schritt machen und da dachten wir uns, besser ihr lebt in der Scheisse aber mit mehr Geld, als dass wir etwas für die Natur getan hätten. Es schien uns einfach zu unrealistisch. Und die Schweiz ist so klein, das hätte ja sowieso keinen Unterschied gemacht. Also dachten wir uns, besser wir warten auf ein Wunder von oben, dass das Parlament von alleine auf eine gute Idee kommt, dass die Amerikaner oder die EU uns zum Glück zwingen oder so was.” Und die Kinder dann, “ja Mammi und Papi – das kann ich gut verstehen. Danke!”

NDG

Die Aussicht steht auf Überwachungsstaat. Wer hätte das gedacht. Ich glaube manchmal, einige Leute erkennen George Orwells Buch “1984” gar nicht mehr als Dystopie. Oder besser: Die Folter ist schrecklich. Aber dass man gemeinsam die Nachrichten schaut und sich über die Ablenkungen echauffiert, die dort geboten werden, scheint uns “ganz etwas anderes” als was die mit dem Grossen Bruder machen. Dass es Mikrophone im Stadtpark gibt, ist lustig, weil wir ja Kameras überall haben. Dass es jemanden gibt, der unseren Fernsehkonsum überwacht, ist lustig, aber wir stimmen darüber ab, ob unser Internetkonsum überwacht werden soll. Der ewige Krieg der drei Blöcke ist lustig, aber die USA kämpft den längsten Krieg seid Urzeiten. Der zweite Weltkrieg dauerte nicht so lange, wie der Krieg der USA gegen Aufständische aller Art. Und wir stimmen ja auch darüber ab, ob wir im Ausland elektronische Angriffe fahren dürfen. Die Kugelschreibergeneration hat halt noch nicht begriffen, dass Krieg im Netz auch Krieg ist. Das Buch würde noch viel mehr hergeben. Neusprech. Gedankenverbrechen. Schönes Wochenende noch.

Link zum WOZ Artikel, Die komplette Verwirrung.

Die komplette Verwirrung

Älter: Nachrichtendienstgesetz: Was soll der Schweizer Geheimdienst dürfen?.

Nachrichtendienstgesetz: Was soll der Schweizer Geheimdienst dürfen?

I have not read any Dilbert in many years. The only one I remember is the one about decaf because that’s what somebody pasted to our coffee machine at the office. But as I was reading Bruce Schneier’s newsletter, I found a link to a Dilbert comic about government back doors. Which is relevant to Swiss politics, right now: some people are struggling against two new laws. The first is called BÜPF and it grants police more surveillance powers. The second is called NDG and allows the secret service more surveillance powers. Needless to say, I oppose both. And Claudia and I often joke how we can no longer trust our phones not to listen in on us. So we move out of the room if we feel like we want to talk about important secrets. Or we bang our phones on the tables, in order to annoy the imaginary snoops listening in. We always laugh as we do it, as we practice our 1984 routines, we shake our head as we realize that these rituals are no longer totally ludicrous. Who knows. The result of all the discussions started by Snowden is that we no longer trust our phones, and we no longer trust our institutions. Anyway, long story short, here’s the link to a series of Dilbert comics regarding back doors.

a series of Dilbert comics regarding back doors

And as I kept clicking next, next, next, I found another Dilbert comic about voting machines. Hilarious and sad. I hope we’ll never get voting machines here in Switzerland.

about voting machines

And finally, reporting on some actual research on the chilling effects all this talk about surveillance is having: New study: Snowden’s disclosures about NSA spying had a scary effect on free speech

New study: Snowden’s disclosures about NSA spying had a scary effect on free speech

Ausländer

Manche Dinge sind der Schweiz echt nicht OK. “Ist eine Person nicht bereit, sich zu integrieren, soll ihr künftig der entsprechende Aufenthaltsstatus (wieder) entzogen werden können.” So kann man also sein C Ausweis auch wieder verlieren…

Link: Wer nicht spurt, könnte seinen C-Ausweis verlieren

Wer nicht spurt, könnte seinen C-Ausweis verlieren

Schweiz, noch schlimmer: Anscheinend kann man auch wieder Staatenlos werden!? Dabei hat die Schweiz doch die Konvention bezüglich der Staatenlosen unterschrieben? Wer kommt denn auf so was! Und selbst die Ex-Frau sagt, es sei keine Schein-Ehe gewesen. Grrrr. Solche Dinge treffen mich halt persönlich. Österreichische und französische Staatsbürgerschaft aufgegeben, erleichterte Einbürgerung nach der Heirat, und dann ist so was möglich. Und je mehr sich das xenophobe SVP Gedankengut in die Gesellschaft frisst und Einzug in den Ämtern hält, um so mehr werden sich die ungerechten Fälle häufen.

Links: Früher Schweizer, heute staatenlos, Convention relating to the Status of Stateless Persons

Früher Schweizer, heute staatenlos

Convention relating to the Status of Stateless Persons

AHV

Vorsicht: Politik! 😄 Bald sind ja wieder Urnengänge angesagt. Das Interview fand ich gut. Meine Argumente in Kürze: Weniger Arbeitende auf immer mehr Alte war schon immer ein Argument, und trotzdem hat die AHV funktioniert. Ein Grund dafür ist, dass der Produktivitätsgewinn mit einzurechnen ist. Die Arbeitenden können heute einfach viel mehr Leute mitfinanzieren als früher. Gleichzeitig verstehe ich natürlich, warum die Finanzgemeinschaft dagegen ist: Mehr AHV heisst ja auch, dass mehr Kritik an den Pensionskassen möglich ist. Ein Kritikpunkt ist die Anlage in Zeiten von tiefen Zinsen, so wie jetzt. Dann müssen die Pensionskassen die Auszahlungen reduzieren, weil das Geld nicht so rentierte, wie man es den Einzahlenden damals versprochen hat. Enttäuschung vorprogrammiert. Ausserdem: das Investieren ist ja auch ein Problem. So viel Geld fremder Leute, welches es zu verwalten gibt. Eine Einladung für Finanzbetrüger aller Art. Da Claudia bei der BVK ist – der Pensionskasse des Kantons Zürich – werden wir jeden Monat daran erinnert. Durch Betrügereien wurde die Kasse geschädigt, bezahlen müssen es die Versicherten durch Solidaritätsbeiträge. Jeden Monat wird der Hass auf kleinem Feuer warm gehalten. Jeden Monat. Und dann die Schlagzeile vom Tagesanzeiger: “ BVK-Chef verdient bald mehr als Regierungsratspräsident. Thomas Schönbächler bekommt ab 2014 beinahe 50 Prozent mehr Lohn. Der Stiftungsrat hat ihm einen Jahresverdienst von 380’000 Franken zugesprochen.” (2013) Und noch ein Argument: All dieses Geld, welches diese korruptionsanfälligen Finanzverwalter verwalten sollten, wird für den Kauf von Aktien verwendet, aber dort wird nicht aktiv in das Geschick der Firmen eingegriffen. Die institutionellen Anleger wollen nur die Rendite sehen, stimmen mit dem Verwaltungsrat, gewähren also all die Boni, die mich so aufregen, entlasten auch diejenigen, die es nicht verdient haben, untergraben so das ganze System der Börse mehr und mehr. Statt sich aktiv einzumischen, wird am Ende vom Jahr einfach das Portfolio umgeschichtet. Das ist kein verantwortungsvoller Umgang mit dem Eigentum. Kurz gesagt: Erste Säule (AHV) ist cool. Zweite Säule (Pensionenskassen) ist meh.

Link zum WOZ Artikel, «Schwarzmalerei bei der AHV diente stets dem Abbau», und zum Tagesanzeiger Artikel, BVK-Chef verdient bald mehr als Regierungsratspräsident

«Schwarzmalerei bei der AHV diente stets dem Abbau»

BVK-Chef verdient bald mehr als Regierungsratspräsident

Allgemeine Politik

A longer post on the “politics of incoherence”. Why do we feel that the others, whoever they are, appear to be drooling idiots? Here’s a hypothesis that might explain what we observe in the media: «many have commented on the incoherence of the 2016 Brexit and American Presidential campaigns. It is not that that one side or the other is wrong. It is that key participants no longer even pretend to make sense. There is no longer a social norm that politics should make sense.»

Link: The new politics of meaning

The new politics of meaning

Minderheiten

This explains why minorities will sometimes win: when the majority is flexible it is often better to simply offer what the minority wants. This is where I laughed: “If a meeting is taking place in Germany in the Teutonic-looking conference room of a corporation that is sufficiently international or European, and one of the persons in the room doesn’t speak German, the entire meeting will be run in… English, the brand of inelegant English used in corporations across the world. That way they can equally offend their Teuronic ancestors and the English language[2]. It all started with the asymmetric rule that those who are nonnative in English know (bad) English, but the reverse (English speakers knowing other languages) is less likely.”

Link: The Most Intolerant Wins: The Dictatorship of the Small Minority

The Most Intolerant Wins: The Dictatorship of the Small Minority

Büpf

Naja, Büpf Referendum ist ja gescheitert, insofern vermute ich, dass die meisten Leute annehmen werden, dass der Geheimdienst im Sinne von James Bond immer nur das Gute für uns tut und sich nicht überlegen, was passiert, wenn eine Person beim Geheimdienst arbeitet, der man nicht traut. Für mich bezeichnend war das Phänomen LOVEINT. “Der Begriff LOVEINT beschreibt die Praxis, dass Mitarbeiter eines Geheimdienstes ihre weitreichenden Überwachungsmöglichkeiten nutzen, um ihre Geliebten oder Ehepartner auszuspionieren.” Brrrrr!

LOVEINT

Zum Thema: Ehefrau bespitzelt – Swisscom-Angestellte half.

Ehefrau bespitzelt – Swisscom-Angestellte half

Die “chilling effects” bemerke ich schon lange: es fängt an mit einem Link, den man sich nicht zu klicken traut, weil die Firewall des Arbeitgeber vielleicht mitprotokolliert, dann reisst man das Maul nicht mehr so weit auf, wenn man in der nächsten Zeit vor hat, in die USA zu reisen, dann lässt man den Laptop doch lieber zuhause, weil vielleicht sonst die Material gefunden wird, welches in der Schweiz legal runter geladen werden darf, im Ausland aber nicht, und früher wäre das ja kein Problem gewesen, aber jetzt gibt es vielleicht eine Chance, dass der Laptop durchsucht wird, dann traut man sich nicht mehr, das Anarchist Cookbook runter zu laden, obwohl das zu meiner Uni Zeit noch wie ein Initiationsritual auf mich wirkte, dann klebt man mal die Kamera vom Laptop zu, blickt misstrauisch zur Kamera in den Zügen hoch und fragt sich, ob uns da jetzt jemand beim popeln in der Nase zuschaut und am Ende räumt man dann die Handys weg, wenn man über heikle Aspekte vom Geschäft reden will. Nachfolgend ein älterer Artikel aus der WOZ.

WOZ Artikel: Was hat das mit mir zu tun?

Was hat das mit mir zu tun?

Büpf, NDG, Staatstrojaner… Das elende Thema will nicht aufhören. Nebenbei lese ich übrigens das letzte Buch von Bruce Schneier, David and Goliath, Untertitel “The Hidden Battles to Collect Your Data and Control Your World”.

David and Goliath

Der Abschluss des Artikels: “Ein grundsätzliches Problem ist, dass der Gebrauch von Trojanern die Sicherheit von Computern insgesamt schwächt. Denn Trojaner sind, damit sie funktionieren können, auf Sicherheitslücken von Software angewiesen. Um diese Lücken zu finden, muss sich der Hersteller von Trojanern auf einem grauen Markt bedienen. Er kauft das Wissen um eine Sicherheitslücke und lässt sie absichtlich offen, anstatt die Programmierer der Software auf die Lücke hinzuweisen, damit sie geschlossen werden kann.

Bei der Beschaffung von Trojanern begibt sich der Staat in ein ähnliches Dilemma wie bei der Bezahlung von Lösegeld bei Entführungen. Bezahlt er Geld für Sicherheitslücken, schafft er neue Lücken anstatt sie zu schliessen. Die Behörden tragen so zu mehr Unsicherheit der Internetkommunikation bei und setzen unsere Privatsphäre weiteren Gefahren aus. Dabei wäre der Staat verpflichtet, aktiv für den Schutz unserer Privatsphäre zu sorgen.”

Link: Fragen zum Einsatz von Trojanern

Fragen zum Einsatz von Trojanern

Dummheit. Eigentlich zum Thema Brexit.

“Mein Verdruss richtet sich nicht nur gegen die WählerInnen, sondern zum einen gegen die PolitikvertreterInnen, die es versäumt haben, mit den Leuten zu kommunizieren und Sachverhalte zu erklären.” Sehe ich genau so. Zu viele Leute wettern gegen die direkte Demokratie und über die allgemeine Dummheit und keiner fühlt sich mehr den Idealen der Aufklärung verpflichtet.

Link: Simplifying ist Bullshit.

Simplifying ist Bullshit

Unnecessariat

The best explanation for the rise of Trump. The Unnecessariat is not like the Proletariat of old, the people who worked hard, nor the Precariat, the people who feared for their jobs but worked. The Unnecessariat are the rest of us. No job, no hope, no future. I remember seeing the first glimpse of that as I watched the movie Winter’s Bones (2010). White trash and Meth. I also like the long arc the story takes. Gay men dying of AIDS. The economy is not coming back. You can practically hear Bruce Springsteen singing about the post-industrial landscape. Politics for the rich. New tech gadgets for the rich. Tesla! Mars! iPad! For the rich… The rest are simply – unnecessary. No matter who they vote for. But if they vote Trump, at least we’ll all go down in flames. Hello, Hofer, Petry, Le Pen, Orbán. Blocher.

So much posting today. I am alone at home, with a cold. It’s sad, really.

Link: Unnecessariat

Unnecessariat

Referendums

Living in Switzerland, I found that reading this article is a teeth grinding experience. They write, for example: “But the recent referendums are not just wholesome exercises in civic engagement. They also reflect widespread alienation from politics and anger at the governing class. Support for old political parties has withered, while populist, anti-EU parties are gaining ground. Governments derided as elitist and out of touch find it hard to resist calls to submit controversial issues to a popular vote.” It’s hard for me to understand what point they are trying to make. The problem seems to be widespread alienation from politics and the implied solution is to keep people away from politics? Or: “Still other referendums are pushed by single-issue groups, often with an anti-EU slant. The Dutch Ukraine vote was launched by Eurosceptic activists taking advantage of a new law that grants a referendum on any issue that can attract 300,000 supporting signatures. The vote became a proxy for discontent with the EU, not just the trade deal.” The problem seems to be discontent with the EU. The article is such that its tone seems to imply that more referendums are a problem, but the actual supporting facts they provide seem to indicate that widespread discontent with current politics is the real culprit, here. It is written from the point of view of a political establishment that sees their power base crumble. The countries lie in ruins, people no longer have faith in the future. Will the pension system still be around when we’re old? Will there be jobs for us when we finish our schools and universities? People are realizing that even if you win the rat race, you’re still a rat! “For a start, it makes it increasingly hard to agree on transnational policies. Treaties are generally signed by governments and then ratified by legislatures. Adding referendums to the mix hugely complicates matters.” Oh no! Complicated issue is complicated! “ In countries such as Switzerland, the political system has adjusted to them. But elsewhere, [...], they tend to make politicians look as if they do not know what they are doing.” Because, in actual fact, they know what they are doing? Sometimes I wonder. Anyway... I was reminded of the following rant: “Wir sind die Champions Europas. Aber wer ist eigentlich wir? Der Durchschnittsverdiener, der mitgeteilt bekommt, dass seine Rente für nichts reichen wird? Die Alleinerziehende, die sich von Monat zu Monat durchschlägt und abends auf der Couch erschöpft und traumlos einschläft? Die Pflegerin, die insgeheim hofft niemals bei ihrem Arbeitgeber in Pflege gegeben zu werden, weil längst nach Minuten und nicht nach Bedürfnissen abgerechnet wird? Die Wahrheit ist doch die: Deutschland sagt nicht Sorry für die Agenda 2010. Für Rentenkürzungen. Für Riester-Disaster. Denn Deutschland geht es doch so gut. Nur wird für viele immer klarer: Wir sind nicht dieses Deutschland. Und werden es auch nie sein.”

Link: Diese besorgten Bürger werden uns zugrunde richten

Diese besorgten Bürger werden uns zugrunde richten

Genetically Modified Organisms (GMO)

I oppose GMOs like I oppose nuclear energy, not because the technology needs to be inherently unsafe but because the people and business processes around them make them unsafe.

In terms of GMOs, my main problem is that they encourage monoculture because they enable monoculture. But, like the use of antibiotics in raising animals, that’s just a single round in the ever turning wheel of resistances pathogens, parasites and weeds acquire. Antibiotics pose an addition risk because the animals pee them into soil, and so the resistances spread. I don’t think that’s a problem with GMOs, or at least, not that I know of. But monoculture is a problem. Once a parasite discovers a way around the defense we engineered, all of our crops are at risk. The result is a system that is very brittle and prone to catastrophic failures. Sadly, the natural defenses against this result in less profits: diversification of crops, smaller patches of land per crop.

In addition to the problem of monoculture and resistances are the problems of single supplier dependencies (Monsanto), the uncertain status of glyphosate (does it cause cancer or not?), and the adverse effect on our intellectual property systems when big corporations depend on tighter regulation. Big pharma is strengthening the patent system all over the world and big agro is following in their footsteps – here I am, wanting to reduce the reach of patents.

Link: Genetically Engineered Crops Are Safe, Analysis Finds

Genetically Engineered Crops Are Safe, Analysis Finds

CETA, TTIP

Mir war gar nicht bewusst, dass man als amerikanischer Grosskonzern gar kein Interesse an TTIP haben muss, wenn nur CETA durchkommt. “Die USA-Konzerne haben, wenn es CETA gibt aber kein TTIP, fast alle Vorteile von TTIP ohne die Nachteile, etwa in Form von verstärkter europäischer Konkurrenz daheim. Denn so ziemlich jedes große US-Unternehmen macht in Kanada Geschäfte und hat dort eine Tochter, oder kann sie bei Bedarf gründen. Damit können US-Unternehmen alle Klagerechte und Privilegien nutzen, die CETA in Europa bietet. [...] Doch umgekehrt bleiben ohne TTIP die US-Staaten und Städte frei, die allermeisten europäischen Unternehmen von staatlichen Aufträgen fern zu halten. Kein Wunder, dass die US-Regierung lieber gar kein TTIP haben möchte als ein TTIP mit irgendwelchen Zugeständnissen an die Europäer.”

Link: Europa tappt in die TTIP-Falle

Europa tappt in die TTIP-Falle

Haft und Psychiatrie

Hah, da findet man wieder mal klare Worte zum Fall Urbaniok. “Zudem stört [Anwalt Bruno Steiner], wie viele andere JuristInnen, dass «jetzt schwammige psychologische Prognosen statt präzis fassbare juristische Kriterien die Strafdauer bestimmen».”

Link: Richtig ticken

Richtig ticken

Katastrophen

Weil ich die Politik nicht lassen kann… 😄 Die Details dieser Rechnung interessieren mich. Anscheinend ist es wahrscheinlicher, dass man an den Folgen einer Menschen-gemachten Katastrophe stirbt als an einem Autounfall!? Anscheinend sind Autounfälle ja überraschend selten, wenn man bedenkt, wie viele Menschen es gibt und wie oft man daran denkt. Ich habe ja selber in den letzten Wochen was zum Thema geteilt. Die Menschen-gemachten Katastrophe sind anscheinend vor allem Atomkrieg und Klimaerwärmung. Die Erinnerung, dass wir 1995 – zu den Zeiten von Boris Yeltsin – kurz vor einem Atomkrieg standen, ist wirklich total uncool. Und ich hatte das schon ganz verdrängt! Die Scheissraketen gibt es ja immer noch. Ach, und dann bleiben noch Gammastrahlenexplosionen, Astroideneinschläge, gegen die wir Menschen immer noch keine Strategie entwickelt haben, die steigende Antibiotikamultiresistenzen, Aaaaaaargh! Um jetzt gegen die fatalistische Apathie anzukämpfen, muss man sich wohl einfach ein Ding vornehmen und sich sagen: Das schaffen wir! Wir könnten mit der verdammten, prophylaktischen Antibiotikabehandlung in der Fleischtierhaltung aufhören. Das können wir sogar hier, in der Schweiz, ganz alleine. Als Menschheit könnten wir die Nuklearwaffen auch weiter eindämmen, zum Beispiel. Die Forschung an Biowaffen verbieten. Irgendwie traurig, dass diese beiden Beispiele mir wahrscheinlicher scheinen als das Abwenden der katastrophalen Klimaerwärmung. Und mit der katastrophalen Klimaerwärmung meine ich ja nicht, dass wir alle unbedingt sterben, aber dass über 10% der Weltbevölkerung stirbt – verhungert, in Kriegen stirbt oder auf der Flucht stirbt.

Link: Human Extinction Isn't That Unlikely

Human Extinction Isn't That Unlikely

Nuklear

Ich denke über Tschernobyl und Fukushima nach. Am 11. März war fünf Jahre Fukushima. Am 26. April war 30 Jahre Tschernobyl. Und dann denke ich über die wahren Kosten der Atomkraftwerke nach. All die Förderungen, Kredite, Rückbau, Endlager, ... “Die Kosten für die Atomenergie wurden mit Hilfe von Milliarden schweren Subventionen seit Jahrzehnten künstlich niedrig gehalten. Der Staat leistete und leistet direkte Zuschüsse oder gewährt indirekte Vergünstigungen bei Bau und Betrieb der Atomkraftwerke, die der Steuerzahler zu tragen hat. Dies gilt nicht nur für Deutschland, sondern auch global.”

Link: Subventionierung von Atomkraft.

Subventionierung von Atomkraft

Neoliberalism

First, a lot of naming and shaming of neoliberalism, the root of many of today’s evil. But at the end: “To propose Keynesian solutions to the crises of the 21st century is to ignore three obvious problems. It is hard to mobilise people around old ideas; the flaws exposed in the 70s have not gone away; and, most importantly, they have nothing to say about our gravest predicament: the environmental crisis. Keynesianism works by stimulating consumer demand to promote economic growth. Consumer demand and economic growth are the motors of environmental destruction. What the history of both Keynesianism and neoliberalism show is that it’s not enough to oppose a broken system. A coherent alternative has to be proposed. For Labour, the Democrats and the wider left, the central task should be to develop an economic Apollo programme, a conscious attempt to design a new system, tailored to the demands of the 21st century.”

Link: Neoliberalism – the ideology at the root of all our problems

Neoliberalism – the ideology at the root of all our problems

The conditions that neoliberalism demands in order to free human beings from the slavery of the state - minimal taxes, the dismantling of public services and social security, deregulation, the breaking of the unions - just happen to be the conditions required to make the elite even richer, while leaving everyone else to sink or swim.’ (written in 2007)

Link: How the neoliberals stitched up the wealth of nations for themselves

How the neoliberals stitched up the wealth of nations for themselves

Zeit

Wenn man bedenkt, dass man vielleicht die Supervulkanausbrüche überleben könnte, die Riesenmeteoriteneinschläge vermeiden könnte, die Gammastrahlenexplosionen uns verschonen, dann bleiben uns immer noch das langsame Ansteigen der Sonnenhelligkeit, bis in ca. 600 Mio. Jahren die C3 Photosynthese nicht mehr geht und in ca. 800 Mio. Jahren die C4 Photosynthese nicht mehr geht, so dass nach 1 Mrd. Jahren die Ozeane verdampfen und in 1.3 Mrd. Jahren wegen des Kohlendioxidmangels das eukaryotische Leben ausstirbt. So gesehen hat der Herbst des Lebens schon angefangen, da die kambrische Explosion ja erst 540 Mio. Jahre her ist… Und weil ja das Geheimnis nun raus ist und zum Beispiel Bäume jetzt ca. 15× schneller abgebaut werden als früher, können wir mit ein paar Zeitalter Dinosaurier die fossilen Brennstoffe auch nicht mehr auffüllen. Es ist also nicht klar, dass es nach dem Zerfall unserer Zivilisation nochmal einen zweiten Start geben werden kann, da es dann vergleichsweise wenig fossile Brennstoffe geben wird. Falls wir also je wie Heuschrecken über andere Sonnensysteme herfallen wollen, dann müssen wir das alles in den nächsten paar Mio. Jahren hinkriegen.

Timeline of the far future

Das alt werden

Ja... Mit den Ü40 Problemen will ich gar nicht erst anfangen. OK, aber nur kurz. Die Verstauchungen heilen über Monate nicht richtig. Der Muskelkater braucht drei Tage. Aufwärmen vor dem Sport ist vielleicht gar keine schlechte Idee. Dehnen auch, wer hätte das gedacht. Und die Antwort von Gregor wird mir immer im Gedächtnis bleiben. Ich so: “Jetzt glaub’s mir endlich, ich bi schliesslich älter, ha mehr Erfahrig, ha das scho tusig mal gmacht!” Er so: “Denn leg dich au so a!” All die anderen Dinge im Artikel kenne ich. Die Kollegen sind beschäftigt mit den Kindern, die Geburtsanzeigen überschwemmen das Büro, wir gehen um 19:00 in den Ausgang. Neu ist, dass wir schon um 22:00 ins Bett wollen, dass sich keiner mehr nach den fehlenden Kindern zu fragen traut. Aber eins ist wirklich noch gleich geblieben: 18 will ich auch nicht mehr sein. Uaargh!

Link: Zwölf Ü30er-Probleme

Zwölf Ü30er-Probleme

Oh Scheisse. Über das alt werden. Und die Einsamkeit. Und dann denke ich daran, dass wir keine Kinder haben. Dass die Eltern und Geschwister alle im Ausland sind. Hey, und wenn du meine Schwester bist, dann solltest du besser nicht weiter lesen, sonst schickst du mir wieder so eine Message…

Link: Was ist eigentlich, wenn man übrig bleibt?

Was ist eigentlich, wenn man übrig bleibt?

Yeah, this is how it feels to be older than forty.

Link: 47

47

Thinking about our mortality after having talked to a coworker over fifty at the office on Thursday. Now reading this illustration of how much I still have to expect. Too long, didn’t read? Here’s the conclusion:

“1) Living in the same place as the people you love matters. I probably have 10X the time left with the people who live in my city as I do with the people who live somewhere else.

1. Priorities matter. Your remaining face time with any person depends largely on where that person falls on your list of life priorities. Make sure this list is set by you—not by unconscious inertia.

2. Quality time matters. If you’re in your last 10% of time with someone you love, keep that fact in the front of your mind when you’re with them and treat that time as what it actually is: precious.”

Link: The Tail End

The Tail End

Oh, die letzten Beiträge haben ja gar nichts mit Politik zu tun. OK, das bedeutet wohl, dass die Liste hier ein Ende hat.

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