Nochmals etwas aus dem Thread von Ingolf Schäfer auf Google+:
Wenn ich ein Setting Buch oder ein paar Abenteuer habe, gefällt mir dass oft nicht nur wegen der Arbeitsersparniss (bezweifle ich sowieso), oder dem Kreativitätsschub (schon eher), sondern weil ich mir dadurch eine gewisse *suspension of disbelief*, ein Aussetzen der Zweifel ermögliche. Die imaginierte Welt nimmt eine eigene Realität an.
Wenn ich beispielsweise die Schätze von einem Monster auswürfele statt diese selber zu bestimmen, fühle ich mich als Spielleiter eher so, als wenn wir gemeinsam eine unbekannte, autonome Welt erforschen, statt dass alles nur ein Abklatsch meiner Träume ist. Es fällt mir leichter, zu glauben, dass meine Kampagnenwelt “wirklich” existiert.
die Schätze von einem Monster auswürfele
Keine Frage, das ist eine Frage des Geschmacks. Bezüglich unlogischer Ergebnisse solcher Auswürfeleien gibt es zwei Dinge: Einerseits gefällt mir die Herausforderung, es stimmig zu machen. Das ist für mich so etwas wie die Begrenzungen einer bestimmten Gedichtsform. Das Korsett alleine kann die Kreativität schon fördern. Andererseits muss man manchmal über das Würfelergebnis hinwegsehen. Sklavisch ist das nicht zu befolgen. Und natürlich ist die Auswahl und Anpassung der Prozeduren und Tabellen selber ein kreativer Akt. Deswegen mag ich ja meinen Gesichtergenerator, meinen Charaktergenerator, meinen Kartengenerator. Ich habe die Prozeduren selber ausgewählt, “würfle” das Ergebnis aus, und freue mich über die Fremdbestimmung, welche mich von der Verantwortung entbindet.
#RSP