2014-11-10 Ein Platz im Scheinwerferlicht

Ich hatte vor kurzem auf Google+ meine Spielervorlieben gepostet und Gerrit meinte daraufhin, dass es sehr wohl eine Balance gäbe, welche ihm wichtig sei: “Zum einen führt sie zu Screen Time: die Gruppe lässt logischerweise denjenigen ran, der am kompetentesten ist. [...] Zum anderen gibt es neben der Screen Time für mich davon verschieden durchaus die “Shine Time”. Mal so richtig zu rocken macht den meisten Spieler*innen Spaß. Daher finde ich es gut, wenn ein System das unterstützt.”

auf Google+

Spielervorlieben

Macht Sinn. Aber ich frage mich, ob das ein Problem ist, welche ein System lösen kann. Als Antwort schrieb ich: “Für mich ist das eine Frage des Umgangs. Der Spielleiter will ein Spiel, das für alle interessant ist. Ob ein Charakter nun gut schleichen kann oder der Spieler des Charakters gerne NPCs überlistet, ist eigentlich egal: Wenn ich am Tisch sehe, dass der Spieler Freude daran hätte, dann sage ich einfach: “Nein, lasst ihn mal ran!” Würde dann jemand argumentieren, “aber mein Charakter ist besser im Schleichen/Überlisten” dann zucke ich mit den Schultern und meine, “ist doch egal.” Wenn sich dann heraus stellt, dass es Spieler am Tisch gibt, welche die mechanische Optimierung über die Freude der Mitspieler am Spiel stellen, dann hilft auch kein anderes Regelsystem mehr. Dann haben wir ein soziales Problem am Tisch, welches wir besprechen müssen. In meinen Runden war das auf alle Fälle in den letzten Jahren nie ein Problem, wenn ich mich recht erinnere.”

​#RSP

Comments

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Klingt ja nett - aber was, wenn an der gleichen Szene mehrere Spieler Freude hätten, sie aber in der Ausführung zu dem einen Charakter besser als zum Anderen passt, egal ob aus dessen Hintergrund, Konzept oder wegen regelmechanischer Vorzüge? Ist die Freude des Bauerngamers mehr wert als die Freude des Powergamers? Und wie bewertest du im Zweifelsfall als SL, welcher Spieler jetzt “mehr Freude hätte”?

– Andreas (RPGnosis) 2014-11-10 12:02 UTC

Andreas (RPGnosis)

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Einfach abwechseln? Einer nach dem anderen, so wie früher halt. Das gehört für mich zum gesunden Menschenverstand, das muss man nicht explizit regeln. Die Spieler haben ja auch unterschiedliche Bedürfnisse.

– Alex Schroeder 2014-11-10 13:02 UTC

Alex Schroeder

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Jennifer meinte in einem Kommentar auf Google+ zudem, dass es wohl funktionieren könnte, wenn es keine grossen Kompetenzunterschiede gäbe. Anderenfalls bestünde allerdings die Möglichkeit, dass man nur zum Zug kommt, wenn der Spieler mit dem mechanisch besseren Charakter auf sein Recht verzichtet.

Ich meinte darauf: “Wahrscheinlich stellt sich bei mir das Problem tatsächlich auch nicht, weil ich ein System spiele, wo es keine grossen Kompetenzunterschiede gibt. In meinem klassischen D&D können Charaktere von aktuell Stufe 5 bis 9 problemlos miteinander spielen, was mit D&D 3.5 wohl kaum gegangen wäre. Zu gross sind die Kompetenzunterschiede von Stufe zu Stufe.

Natürlich gibt es zudem auch andere Möglichkeiten, bestehende Kompetenzunterschiede zu entschärfen. Wenn es mehrere Lösungswege gibt, wenn Charaktere nicht nur eine herausragende Kompetenz haben, wenn die sozialen Kompetenzen der Spieler neben den mechanischen Kompetenzen der Charaktere eine Rolle spielen, all das sind potentielle Herangehensweisen, die ich selber auch verwende, deren jeweilige Nachteile natürlich abgewogen werden müssen.”

– Alex Schroeder 2014-11-10 13:10 UTC

Alex Schroeder