Ich komme gerade von der IsliCon, einer kleinen *Convention* in der Nähe, wo ich eine Runde gespielt und eine Runde geleitet habe. Wie schon an der OerliCon beschlich mich ein seltsames Gefühl. Dieses mal war es noch stärker. Irgend etwas stimmt hier nicht. Es gibt mehrere Tische mit Spielen – hier in der Schweiz sind das oft nicht mehr als fünf oder sechs Tische – das ist aber schon zu viel für eine spontane Selbstorganisation. Wenn die eigene Runde zu lange dauert, schielt man neidisch zum anderen Tisch, wo eine neue Runde geboten wird. Wenn man dann mit einer Runde fertig ist, muss man etwas netzwerkeln, um eine neue Runde zu finden. Wenn man sich für ein System interessiert, welches andere Leute spielen, kann man nur für ein paar Sekunden zuschauen. Fragen stellen ist schwierig. Man trifft auf einsame Leute, die auf Spieler oder Spielleiter warten. Oft regelt sich alles spontan, aber eigentlich bin ich nicht zufrieden.
Ich wünsche mir *feste Blöcke à drei oder vier Stunden*, mit festen Pausen dazwischen, damit alle Leute gleichzeitig Spiele beginnen und beenden. Nur so können wir die langen Wartezeiten vermeiden. Wenn ein Spielleiter viele Stunden braucht, soll er sein Spiel halt für zwei Blöcke anbieten. Dann wissen die Spieler auch, worauf sie sich einlassen. Feste, gemeinsame Pausen erlauben es mir auch, mit dem Spieleiter von *Star Wars: Edge of Empire* zu quatschen. Ansonsten sind die Chancen gering, dass wir gerade gleichzeitig Pause machen.
Ich wünsche mir einen *Aushang mit den geleiteten Spielen*, mit Startzeiten und Namenslisten, so dass man sich organisieren kann. Noch besser, wenn das alles elektronisch geht. Das funktioniert bei der OerliCon eigentlich schon ganz gut.
Ich wünsche mir, dass Spielleiter an einer *Convention* *ein straffes Spiel leiten*. Dazu gehört, vorgenerierte Charaktere mit bringen, die Einführung abzukürzen, schnell auf den Punkt kommen, und den Spielern ein offensichtliches Ende aufzeigen, so dass sie selber das Tempo mitbestimmen können. Durch meine Spiele unter der Woche, wo wir in 2–3h Abends in ziemlicher Zeitnot spielen, hat mir schon extrem viel diesbezüglich beigebracht. Anfangen, abbrechen, abkürzen, antreiben, überspringen, ... Manchmal habe ich das Gefühl, ich müsste mal ein Seminar machen. Teilnehmer leiten für zehn Minuten ihr Spiel, dann gibt es eine Runde Kritik. Ein Spiel an einer *Convention* kann nicht, *darf* nicht, gleich wie ein Spiel an einem Samstagnachmittag daheim ablaufen. Als ich nach zweidrittel von meiner Runde Pause machte und einen Kollegen fragte, wie es geht, meinte er nur, sie hätten jetzt endlich den Dungeon erreicht. Oje.
An der IsliCon fand ich super, wie es Früchte und Snacks, Soft Getränke, Wasser, Tee und Kaffee in einem *Selbstbedienungskiosk* gab. Ausgezeichnete Idee. Ich hoffe, es ist auch finanziell aufgegangen.
Was mir auch sehr gut gefällt ist die angebotene *Systemvielfalt*. Stars Wars, Barbaren, Pathfinder – es gab neben meinen eigenen *Games on Demand* eine grosse Auswahl. Für mich ist das Ausprobieren neuer Systeme eine grosse Motivation an einer *Convention*.
#RSP