2011-09-05 Zorceror of Zo im Wallis

/pics/6117466099_17b5086812.jpg

Wir haben heute Abend in unserer Campaign:MontagInZürich Kampagne Zorceror of Zo gespielt. Zur Einstimmung spielte ich von der CD *Hundert Jahr nur ein Tag* – Walliser Sagen erzählt in Walliser Mundart – das Stück *Der gefrässige Wolf* (1:57). Die zwei Minuten Märchen am Anfang waren cool. Das hätte ich natürlich auch selber vorlesen können, aber den walliser Dialekt hätte ich nie hinbekommen.

Campaign:MontagInZürich

Zorceror of Zo

Die Sage endet damit, dass der Richter unter Folter gesteht, zwischen Messe und Mittagessen als Wolf verkleidet Schafe zu reissen. Das tut weh und es setzte den Ton für den Abend.

Ich verteilte zwölf kleine A7 Karten mit je einem Charakter zur Auswahl. Hier vier Beispiele:

Das Herumreichen der Karten und deren Durchlesen hat schon mal Spass gemacht. Ich hatte mir extra ein paar «urchige» Namen und Berufe ausgedacht und dann die meisten Charaktere nach dem Schema 1×+4 und 4×+2 gemacht. Eine Gabe entspricht einem +2; ein magischer Stern (★) macht eine Qualität oder eine Gabe magisch und entspricht ebenfalls einem +2. Jeder Charakter hat für eine Qualität noch ein Spezialmanöver, welches nochmal +2 gibt.

Mir war klar, von den nicht gewählten Charakteren würde einer der wirkliche Werwolf sein. Zudem hatte ich mir eine kleine A7 Karte mit Abenteuer Ideen gefüllt. Das Herausholen des Richters, unter der Brücke ein Troll, eine edle Dame, die auf einer Schlange reitet, ein Drachenflug auf der Alp, ein verzweifelter, verliebter Zwerg und sein Gefolge, der Zug der Toten – ich hatte mir ein paar Ideen ausgedacht und aus meiner _Schweizer Volksmärchen_ Sammlung herausgeschrieben. Schlussendlich haben wir nur zwei der Ideen in den knapp drei Stunden gebraucht: Der geschundene Richter auf dem Dorfplatz, der um sein Leben feilscht, und den Troll unter der Brücke, dessen Tod sich eine Frau als Liebesbeweis gewünscht hatte. Der Rest ergab sich aus der Spieler-gegen-Spieler Dynamik meiner Gruppe.

Gehört haben wir dabei *Alpstein* von Paul Giger, Jan Garbarek und Pierre Favre. Ohne Worte, leicht schauerlich und doch als typisch schweizerisch zu erkennen. Sehr stimmungsvoll.

Ich würde ein ähnliches Szenario wieder wählen.

Mit den Regeln bin ich weniger zufrieden. Gut, wir haben Zorceror of Zo zum ersten Mal verwendet, aber es war doch kein Vergleich zu Lady Blackbird. Hatte ich die Qualitäten zu schwammig gewählt? Vielleicht würde sich das mit der Zeit schnell ergeben. Und ich könnte an meiner Sammlung von zwölf Charakteren arbeiten, bis jede Qualität zu einer Abenteueridee passt, bis jede Beziehung eine interessante Verwicklung darstellt. Hierfür fehlt mir allerdings im Moment die Begeisterung.

Zorceror of Zo

Lady Blackbird

Vielleicht wäre das ganze mit Risus genauso einfach gegangen, ohne dass man noch Heldenpunkte, Lernpunkte, magische Sterne (★) und Gaben hinein bringt. Die lange Liste von Verwendungszwecken für Heldenpunkten und Lernpunkten hat manche Spieler auch eher abgeschreckt. Diese Liste hätte ich für einen One-Shot sicher auch kürzen können.

Risus

​#RSP ​#Zorceror of Zo

Comments

(Please contact me if you want to remove your comment.)

Ich hab mir sofort das Schweizer Märchenbuch gekauft 😃

Die Idee mit der Märchen-CD ist super und die Geschichte klingt auch schön grausam für eine atmosphärische Runde. Das System wollte ich auch mal testen, kannte es bisher nur von GameGeeks.

– Daniel 2011-09-06 10:42 UTC

Daniel