2011-08-10 Mein Weg zum schwarzen Auge

Meine Anfänge als Rollenspieler…

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Letzten Sonntag hat mir einer meiner D&D 3.5 Spieler das Buch *Wege des Meisters* mitgebracht – “ein Ratgeber für erfahrene und zukünftige Spielleiter” für Das Schwarze Auge (DSA). Es habe ihm sehr geholfen, seine Abenteuer zu strukturieren und vorzubereiten und er empfehle es mir. Ich werde es mir mal anschauen!

Das Schwarze Auge

In den achtziger Jahren, als wir noch in Portugal wohnten, war es schwierig, deutsche Spiele und Bücher zu bekommen. Ein Bekannter zeigte meiner Mutter die erste DSA Box. Meine Mutter gab mir die Box und sagte, ich solle mich mal einlesen und für Sie, ihren Bekannten, dessen Frau und ihre Pflegekinder mal das Spiel leiten. Ich war vielleicht elf oder zwölf Jahre alt.

Also setzte ich mich hin und las das Regelbuch und das Abenteuerbuch (siehe Bild). später, als ich in der Schweiz mit sechzehn ein paar Freunde zum Rollenspiel überreden konnte, habe ich immer noch diese erste DSA Box verwendet, und habe wieder den *Wald ohne Wiederkehr* geleitet. Wir kauften das Ausbauset mit dem zweiten Regelbuch (Geweihte!) und meinem ersten Setting, Aventurien!

Nach ein paar Monaten hat uns ein kanadischer Gastschüler dann davon überzeugt, dass AD&D das Original und sowieso viel besser sei. Also haben wir uns AD&D und kurz danach AD&D 2nd ed gekauft. Ich kaufte mir zwar noch die beiden Schwertmeisterschachteln aber gespielt haben wir sie nie. Schade, eigentlich! (”Professional” – echt!?)

So, und nach dieser langen Vorrede werde ich mir mal *Wege des Meisters* zu Gemüte führen. Hoffentlich gibt es dann eine kleine Rezension. 🙂

​#RSP

Comments

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Hach ja, das DSA-1-Ausbau-Spiel – meiner Meinung nach ernsthaft die goldene Zeit der DSA-Regeln. Noch aus heutiger Sicht finde ich die meisten Regeln elegant, klar und in einem sinnvollen Maß detailliert.

Gar nicht so golden finde ich hingegen die Wege des Meisters: Viel zu wenig konkret wird der Autor leider an vielen wichtigen Stellen – wie z.B. der Vergabe von Abenteuerpunkten, der visuellen Darstellung von Kämpfen oder dem Entwickeln eigener Abenteuer mit dem aventurischem Hintergrundmaterial. Angerissen werde diese Punkte, aber die Texte haben eher den Charakter eines allgemeinen Überblicks oder eines kurzen Lexikoneintrags, anstatt ausführlich oder wirklich hilfreich zu sein.

Die Einteilung und die zugrundegelegte Definition der verschieden Spielertypen halte ich außerdem für höchst fragwürdig.

– Jan 2011-08-11 04:30 UTC

Jan

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Was stört dich an den Spielertypen? Ich hatte mal die entsprechenden Seiten aus Robin D. Laws Buch gelesen und fand die Unterteilung damals gut. Mir half es zu verstehen, dass meine Art zu Spielen nicht die einzige Art war.

– Alex Schroeder 2011-08-11 10:51 UTC

Alex Schroeder

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Vermutlich hätte ich besser “Spielstile” statt “Spieltypen” gesagt, denn ich bezog mich eigentlich nicht auf die 13 auf Laws’ Buch basierenden Typen, sondern auf die ebenfalls von *Wege des Meisters* als Grundlage verwendeten Stile des Threefold-Modells (Gamist, Narrativist und Simulationist). Wie ja hinlänglich bekannt, verzerren diese drei Schubladen durch ihre übermäßige Vereinfachung die Wahrnehmung der tatsächlichen Spielmotivationen mehr, als dass sie zu ihrer Identifikation beitragen. Der Autor von WdM erweitert diese Problematik m.E. noch, indem er die Bezeichnung “problemlösender Stil” als exzentrische Variante von “Gamism” verwendet. Obwohl ihm scheinbar durchaus bekannt ist, dass er hier ein vielfach kritisiertes System verwendet – worauf er ja sogar eingeht –, bezieht er sich im Laufe des Buchs immer mal wieder auf die Vorlieben, Abneigungen und Eigenarten dieser drei unterschiedlichen Gruppen.

Die von Law übernommenen Typen sind da natürlich schon konkreter – zum Teil jedoch schon so speziell, dass sie den Eindruck erwecken, komplett durch Erfahrungen mit jeweils einem bestimmten Individuum geprägt worden zu sein und sich daher wohl nicht übermäßig gut zum besseren Verständnis der eigenen Spieler eignen. (Deinem Kommentar entnehme ich, dass Du hier jedoch andere Erfahrungen gemacht hast?)

Persönlich hätte es mir gefallen, wenn diese Gruppen (sowohl die GNS-Stile als auch die Laws-Typen) nur am Rande erwähnt worden wären und statt den zahlreichen Hinweisen, wie man die Vertreter der einzelnen Typen am besten “versorgt”, wesentlich häufiger der Blick darauf geschärft worden wäre, dass letztlich alle Rollenspieler einen sehr eklektischen Spielgeschmack und sehr eigene Vorstellungen von ihrem idealen Spielerlebnis haben.

– Jan 2011-08-11 22:26 UTC

Jan

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Schubladen funktionieren, wenn man sich bewusst macht, dass sie als theoretische Konzepte nicht gegenseitig ausschliessend funktionieren, recht gut.

– Harald 2011-08-11 23:05 UTC

Harald

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Die Kritik kann ich verstehen. Meine Einführung zum Thema kam über Gleichmans Blog (Why RPG Theory has a Bad Rep und andere). Trotzdem finde ich gut, dass die diese Theorien nicht nur kurz erwähnt wurden, denn früher oder später wird man als Spielleiter online damit in Kontakt kommen.

Why RPG Theory has a Bad Rep

Was an der GNS gut ist, sind die drei Wörter mit denen man nun andere Themen diskutieren kann. Die online gerne geführte Diskussion über die Definition der Begriffe selber finde ich langweilig und nichts sagend und wird im Buch zum Glück auch nicht geführt. Beispielsweise kann man nun auf Seite 15 erklären, warum Aventurien so seltsam ist (weil Stimmigkeit früher kein Kriterium war) oder dass Schelmenmagie eigentlich *absichtlich* nicht “effizient” ist (um andere Bedürfnisse abzudecken).

Für mich war es also gerade richtig. (Naja, bis jetzt habe ich den Eindruck, das man *generell* den Text um etwa 10% hätte kürzen können, aber dann wäre es vielleicht viel trockener geworden ich schätze den Plauderstil eigentlich.)

– Alex Schroeder 2011-08-11 23:12 UTC

Alex Schroeder

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Ich habe bei DSA Publikationen häufig das Gefühl, dass sie einiges an Geschwafel enthalten. Was mich bei den neusten Harcoverbänden besonders stört sind die ellenlangen Ausführungen, und wenn es dann wirklich konkret wird verweisen sie auf ein anderes Regelwerk. Ich habe ernsthaft das Gefühl, dass sich in vielen Regelwerken Verweise auf alle anderen Bücher finden.

Selbiges trifft meiner Meinung nach auch auf die Wege des Meisters zu. Die Hintergrundinfos (z.B. dass Gareth nach Düsseldorf-Garath benannt wurde) finde ich allerdings ganz interessant.

– Ronja 2011-09-29 21:34 UTC

Ronja

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Ich muss zugeben, dass ich schlussendlich nicht mal bis Seite 50 gekommen bin. Es gibt noch so viele andere Dinge zu lesen, und Wege des Meisters waren nicht spannend genug, also habe ich das Buch dem freundlichen Mitspieler zurück gegeben.

– Alex Schroeder 2011-09-29 23:22 UTC

Alex Schroeder