2011-04-15 Quantität und Qualität

Auf dem IRC Kanal vom Tanelorn Forum hat Callisto mich auf den Artikel Quantität geht vor Qualität aufmerksam gemacht. Der Artikel ist kurz, die Kommentare länger – kann man sich bei dem provokativen Titel ja denken. Selber verstehe ich die Aufregung nicht. Mit ist klar, dass “Qualität” verschiedene Dimensionen hat und die Dichotomie *Quantität gegen Qualität* nicht der Rede Wert ist.

Tanelorn

Quantität geht vor Qualität

Die verschiedenen Dimensionen der Qualität im Bereich der Rollenspielprodukte:

1. Der Text ist *unterhaltsam zu lesen*

2. Der Text ist *kurz und übersichtlich*

3. Die Karte ist *schön und inspirierend*

4. Die Karte ist *klar und nützlich*

5. Die Bilder sind *stimmungsvoll und atmosphärisch*

6. Der *Metaplot ist spannend*

7. Neue Produkte *erscheinen regelmässig*

8. Das Setting ist *riesig* und bietet allen Platz

9. Das Setting ist *speziell und abgefahren*

10. Über die Jahre hat sich eine *grosse Menge* von Produkten angesammelt

11. Die Abenteuer *bleiben lange in Erinnerung*

12. Die Monster und Gegner sind *einzigartig*

13. Die Foren des Verlages bieten eine *freundliche Gemeinschaft*

14. Auf dem Web findet man *jede Menge Material*

Und so weiter! Klar, das sind Qualitäten des ganzen Rollenspielproduktes: Der Linie, der Spiels, des Spielerlebnisses, und nicht Qualitäten des einzelnen Textes, des einzelnen Buches.

Nicht alle Punkte sind mir gleich wichtig. Aber ich respektiere natürlich eine andere Meinung bezüglich der Bewertung dieser Punkte. Selber muss ich ja auch ständig darum kämpfen! Eigentlich habe ich intellektuell schon lange beschlossen, dass ich die Pathfinder Adventure Path Produkte nicht mehr so cool finde, aber emotional hänge ich dran und bin immer noch Abonnent erster Stunde – weil es so verdammt viel gut aussehendes Material gibt.

Der One Page Dungeon Contest hat mir aber die Augen geöffnet: Eigentlich hätte ich lieber ganz andere Produkte. Kurz gesagt, in der Kürze liegt die Würze. Aber eben, das sind halt einfach nur meine Prioritäten.

One Page Dungeon Contest

ganz andere Produkte

Zurück zum *Quantität geht vor Qualit��t* Artikel: Selbst im D&D alter Schule, dem ich im Moment mit Vorliebe fröhne, gibt es diese Einstellung. Matt Finch nennt dies in seiner Retrospektive Why I might not want you to play the game I published den *living game factor*: “Many people want the community of a game as well as just the rules. They want to play a game that is in print, that has modules and supplements coming out.”

Why I might not want you to play the game I published

Für mich halt ein Qualitätskriterium unter vielen. Und wie gesagt, ich bin selber nicht immun dagegen.

​#RSP

Comments

(Please contact me if you want to remove your comment.)

So, wie Du das hier kommunizierst ist das mit dem ’living game factor’ ja auch nix Schlimmes 😉 . Im Artikel Quantität geht vor Qualität kommt das aber so nicht ’rüber. Nicht nur, das der ’l-g-f’ als beinahe schon entscheidendes Kriterium für die Qualität eines RPGs herangezogen wird (was für mich auch irgendwie impliziert, das Quantität nicht nur vor Qualität geht, sondern Quantität sogar Qualität erzeugt ...), sondern das auf dieser Basis die anderen aufgezählten “Nerd-Spiele” noch eins übergebraten bekommen. Zwar nur kurz und wenig emotional - aber doch deutlich. Diesbezüglich kann ich die kontroversen Kommentare durchaus nachvollziehen.

– Praesi 2011-04-16 19:30 UTC