Neuerdings ist mir das *Textwall* Phänomen aufgefallen. Ich kaufe viele Abenteuer, weil ich wenig Zeit habe und mir erhoffe, Zeit zu sparen. Deswegen habe ich auch keine Zeit, das ganze Ding von vorne bis hinten zu lesen sondern bereitet mich einfach auf den kommenden Spielabend vor. Und dann passiert es: Was war nochmal das wichstigste an diesem Ort, dieser Person, was kann man hier erfahren, wer ist hier zuständig, wer steckt dahinter? Und plötzlich muss ich es *genau* wissen.
“Vor euch seht ihr die Stadt … äääh … Schildkrötrückenfähre. Schon von weitem seht ihr die Fähren, die je aus einem riesigen Schild bestehen. Ihr nähert euch und – Spot Check! … Ahhh, ihr seht nichts besonderes. Das Gasthaus … uhhhhh … Silberschwan! – ist etwas heruntergekommen, aber ihr seid erst Mal froh, die Lamia abgehängt zu haben.”
Das Problem ist, dass in den gekauften Abenteuern einfach zuviel Text steht. Text, der sich gut liest. Unterhaltung für den Spielleiter! Aber am Tisch wird alles schwieriger. Da gibt es eine zweite Lamia im Dorf, erinnere ich mich. Stand das jetzt vorne in der Einleitung? Hier zu Beginn des Kapitels? Oder doch weiter hinten bei der Beschreibung des Gasthofes? **Blätter, blätter…** und währenddessen bauen die Spieler Türmchen mit ihren Würfeln oder blättern im Spielerhandbuch.
Ich finde die Information nicht schnell genug, will nicht alles auswendig lernen, und traue mich nicht, zu improvisieren, weil es ja *irgendwo* steht!
Ich beginne *spartanische Abenteuer* zu schätzen – so wie sie im One Page Dungeon Contest erschienen sind. Auch Stonehell gefällt mir. Jeder Quadrant des Verlieses ist auf zwei Seiten beschrieben: Karte, Zufallsbegegnungen, Raumbeschreibungen – alles auf zwei Seiten. Sowas in der Art kann ich schnell überfliegen. Da kann ich schnell herausfinden, wer in der Nachbarschaft den Lärm gehört haben könnte. Und weil ich genau weiss, dass sonst nirgendwo etwas zum Thema stehen kann, bin ich frei, den Rest hinzuzuimprovisieren. Endlich – freie Luft!
Bei Joseph Blochs Castle of the Mad Archmage bin ich mir schon nicht mehr so sicher. Die Karten sind der Hammer, aber wie soll man so etwas übersichtlich präsentieren? Wenn die Karte zu gross wird, ist die lange Liste der dazugehörigen Einträge ja trotzdem ein Textwall. Joseph Bloch at die Krypta aus seinem Megadungeon Projekt für den One Page Dungeon Contest extrahiert und war einer meiner Favoriten. Eine übersichtliche, prägnante Darstellung ist also möglich!
Die One Page Dungeon Vorlage ist *mein Vorbild*. Im Science Fiction Bereicht ist die prägnante Darstellung eines Subsektors in der Art des Hardscrabble Sectors mein Vorbild. Für eine kleine Kampagne dient mir Rob Conleys Points of Light Format als Vorbild.
Kürzer ist besser.
Das gilt auch für Blogartikel. Ooops!
#RSP
(Please contact me if you want to remove your comment.)
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Für Reden Gilt: Man darf über alles Reden, aber nicht über 20 Minuten.
Für Texte gilt in etwa: Man darf über alles schreiben, aber nicht über eine Doppelseite.
Der Vergleich zieht natürlich nur, wenn es um ein klar umrissenes Thema gehen soll. Aber ein Abenteuer, bzw. eine Location fällt da sicher drunter. Ich würde hier auch 2 Doppelseiten für akzeptabel halten: 1 für Karte und Stats, eine für Abenteuerliches. Es gibt aber Minimalisten, die letzteres schon im ersten sehen. Dann stimmt mein “schlauer Spruch” auch wieder.
– Harald Wagener 2009-08-20 11:01 UTC
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I have *no idea* what y’all are saying, but I saw you link to the one page adventures, and I’ve absolutely loved reading through those. I’m eager for my daughter to return from DC, so I can play another Dungeon Squad adventure with her through a one-pager.
– LionKimbro 2009-08-21 00:40 UTC
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ehe, I don’t really follow the german stuff either, nor all the RPG discussions to be honest, but it does bring back memories and after seeing this post I started looking for rpg for kids, I recently bought Faery’s Tales and Monster Island from firefly games...now looking into Dungeon squad!
– PierreGaston 2009-08-21 05:30 UTC
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Heh. I find spending time with kids difficult enough. I’m always at a loss: What to do with them now? And after you’re done, what then? They’re always right there, wanting more. It feels like social vampirism. 😄
In this context a roleplaying game is a source of endless gaming, and it automatically adapts to the current situation of the kids. It’s impossible to outgrow. That’s a pretty cool property.
As for which games to use, I don’t know. I’ve also bought Faery’s Tale but ended up not using it with the kids. If I remember correctly, one has to pick particular feats at character creation, and I thought the long list of things to pick from a bit daunting, both to choose from and to explain to the kids.
– Alex Schroeder 2009-08-21 07:55 UTC
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Sakura (8) and I (32) have played Dungeon Squad twice, (using the two adventures on the DS! companion) and she (& I) had a wonderful time each time. We have also played Shadows several times, which she always enjoys.
the two adventures on the DS! companion
The nice thing about DS is that it’s very simple, and yet its easy to map to “full grown” adventures. I will be surprised if, when she is 14 or 15, I am not playing as a character in *her* adventures, in AD&D v5.0 or 6.0 or whatever it is by then.
I haven’t run a game with her *and her friends* at the same time yet, but I look forward to assembling some of these one page dungeons for them.
Yes, they always want to play more. “Social vampires,” indeed.
I think I’m going to put into the next game a pack of kids that always say “please please please, play with us, play with us, play with us, please please please.”
– LionKimbro 2009-08-21 21:05 UTC