Es muss wieder einmal gesagt werden: Mir macht die Charakteroptimierung keinen Spass. Auf Natalie Bennetts Blog fand ich einen Artikel, wo sie schreibt, wie frustrierend es ist, je einen Charakter auf Stufe 10 und Stufe 20 für D&D zu machen (in ihrem Fall handelt es sich um *Arcana Evolved* für D&D 3). Ich hatte schon etwas Mühe mit meiner Charaktererschaffung in der Rolemaster Kampagne Die Reise nach Rhûn – da haben wir sicher zwei oder drei Stunden insgesamt darauf verwendet, und mehr Spass als mit “3d6 in der richtigen Reihenfolge” werde ich vermutlich auch nicht haben.
je einen Charakter auf Stufe 10 und Stufe 20 für D&D zu machen
Wenn ich denke, dass ich als junger Spieler auch gerne mehr Waffenspezialisierungen, Talente und Fertigkeiten, Proben und andere Dinge gehabt hätte, und wie sehr mich genau diese Dinge jetzt langweilen, muss ich immer daran denken, dass man mit seinen Wünschen vorsichtig sein soll, denn vielleicht bekommt man ja, was man sich wünscht.
#RSP
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Also eine Optimierung ist ja optional, kann ja machen wer will. Einen Charakter erschaffen kann man dagegen doch recht zügig. Also mir hat das nie Probleme bereitet. Sie waren halt nicht optimiert, aber das war auch kein Beinbruch. 😄
– Taysal 2009-05-19 11:04 UTC
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Vielleicht müsste ich fast schon sagen: Die lange *Charaktererschaffung* macht keinen Spass – egal ob optimiert oder nicht. Die Berechnung der Skillpoints, die Verrechnung mit Boni, die Berechnung von Rettungswürfen, das Nachschauen der Waffenkriterien, dass herausfinden der effektiven Angriffsboni und Schadenswürfel und Boni...
Als wir die neue Kampagne mit meiner Frau angefangen haben, war sie nicht so wirklich an der D&D 3.5 Charaktererschaffung interessiert, und ich auch nicht. Also hat es sich auch über eine Stunde hingezogen. So haben wir beide gemerkt, dass dieser Aspekt von D&D 3.5 uns keinen Spass macht. Klar kann ich sinnlose Feats und Sprüche für ihre Hexenmeisterin auswählen, aber das Resultat macht dann auch keinen Spass. Also ist es “Pflicht”.
In der Rolemaster Runde war mein Charakter auch nicht optimiert, und die Erschaffung hat trotzdem 3h gedauert. Das fand ich etwas frustrierend.
– Alex Schroeder 2009-05-19 12:04 UTC
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Besonders nervig ist es, wenn man sich erstmal noch nicht mit den Regeln auseinandersetzen will und erstmal nur mit einer groben Charakteridee an die Erschaffung herangeht.
In einem Großteil der Fälle merkt man dann (oft erst, nachdem man bereits 20+ Minuten gerechnet hat), dass das Charakterkonzept welches man gerne spielen will nach den Regeln nicht funktioniert und man muss nochmal von Vorne anfangen. Frußt!
– alexandro 2009-05-19 21:51 UTC
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Ich kenne das übrigens auch - von D&D 3.5 vor allem, mit 4e habe ich da wenige rProbleme. Man kann sich weniger verfahren, weil man einfach Mal Entscheidungen, die man gemacht hat, im nächsten Level ändern kann. Auch die Softwareunterstützung ist besser als alles, was ich bisher kannte.
Aber zurück zu 3.5: Ja, ich empfinde die Charaktererschaffung auch als frustrierend. Vor allem kann mir keiner sagen, ob sich die Mühe hinterher lohnt. Was ist denn, wenn ich mit meinem Konzept falsch gelegen habe und 1. nur in wenigen Situationen vernünftig handeln kann und 2. in diesen dann auch noch stark zu kämpfen habe? Generell ist es einfach lästig, sich die ganzen Optionen an allen Ecken und Enden zusammensuchen zu müssen.
Und wenn amn garnicht optimiert? Tja, dann kann es sein, dass man am Ende einfach Mal mit einem Charakter dasteht, der leider garnicht richtig kann. 🙁
– Bernd Pressler 2009-05-19 22:12 UTC
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Was bei uns auch ein Problem war: Einer der Spieler hatte grossen Spass an der Charaktererschaffung und Karrierreplanung, die anderen weniger. So gegen Stufe 14/15 war dann klar, dass man den Powergamer nur ins Schwitzen bringen konnte, wenn die Monster für alle anderen Spielercharaktere absolut tödlich waren. Kurzfristig tauchten dann neben dem Boss Monster auch ein Gruppe von Minions auf, bei denen dann “klar” war, wer die zu bekämpfen hatte. Das fand ich dann auch nicht so cool.
Für meine D&D 3.5 Runden habe ich übrigens gerade vor zwei Wochen angekündigt, dass es eine Form von Retraining geben wird, damit man mit der Zeit Skills und Feats herumschieben kann.
Leider habe ich zur Charaktererschaffung bei D&D 4 noch keine eigene Meinung, weil wir in den beiden Playtests vorgefertigte Charaktere vom Spielleiter bekamen. (Thanks, Adrian!)
– Alex Schroeder 2009-05-19 22:40 UTC
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Also bei uns gab es in der 3.5 nie Probleme und Optimierung war auch nie nötig. Der ein oder andere hat höchstens mal gerne auf eine Prestigeklasse hingearbeitet, aber das war es auch schon. Da wir immer Wert auf gutes Charakterspiel legen, war auch immer alles passend - auch wenn mal die ein oder andere Sache nicht ganz gut aufeinander abgestimmt war. Ich muss aber gestehen, die 3.5 verleitet ganz gerne zum Optimieren, da die Regeln ja wie ein Zahnrad ineinandergreifen. Aber einen Zwang sehe ich da nicht. 😄
– Taysal 2009-05-20 16:37 UTC