2007-09-21 Nara

The Streets of Nara

From my Japan Flickr Set

The Streets of Nara

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Heute haben wir einen Ausflug nach Nara unternommen. Gestartet sind wir in der JR Namba Station. Zuerst hatten wir etwas Mühe, den richtigen Zug zu finden. Und wieder hat uns ein netter Ortsansässiger weitergeholfen. Unsere erste Zugfahrt ohne Bento! Nach etwa einer Dreiviertelstunde frage ich Claudia, was würden wir jetzt machen, wenn wir an der Horyuji-Station wären? würden wir dann aussteigen! Ja, das würden wir – also Taschen packen und raus!

Mittlerweilen ist es etwa 11:00 und ziemlich warm. Es folgt ein 20-minütiger Spaziergang durch den Vorort von Nara hin zu unserem ersten Tempel. Uns fällt auf, dass die Häuser hier einiges schöner aussehen als in Tokyo oder Osaka. Die Gärten sind immer noch klein und das Gras immer noch ausgetrocknet, der Boden gleich zubetoniert – aber die Topfpflanzen sind liebevoll arrangiert und die Bäume schön zugeschnitten. Es wird viel dunkles Holz verwendet.

Der Hōryū-ji ist schön – das älteste Bauwerk aus Holz! Das Laufen, die Hitze, die Buddha-Statuen... langsam werden wir müde. Den Chuguji-Tempel überspringen wir und gehen zurück zum Information-Center, wo uns der nette ältere Herr schon auf die Bus-Station hingewiesen hat. Kaum kommen wir an, steht auch schon eihn Bus dort, wo wir hastig einsteigen – wo man wohl ein Ticket kauft? Wir fragen den Fahrer, aber dieser spricht kein Englisch. Nach einem gewissen hin und her zeige ich ihm eine 1000-¥-Note. Diese versucht er ein paar mal in einen Automaten reinzuschieben, sie wird aber nicht angenommen. Ich biete ihm eine zweite Note an. Der Maschine gefällts und jede Menge Münzen purzeln raus – diese drückt uns der Fahrer lächelnd in die Hand. Wir nehmen wieder Platz uind zählen das Geld. Wie seltsam – wir haben einfach 1000 ¥ in Münzen erhalten?! Kurz entschlossen verlassen wir den Bus und fragen den Typen in der Station. Dieser zeigt wieder auf den Bus und meint: Nara! ok, wir setzen uns wieder. Wir fragen den Sitznachbarn. Dieser versteht auch nicht viel mehr, aber den Toshodaijin-Tempel erkennt er. Ich glaube, dort will er auch hin – sehr gut. Dann kommt der Busfahrer wieder und drückt uns eine Access-Map in die Hand. Darauf hat er mit Leuchtstift die Busroute eingezeichnet – sehr freundlich! und ein kleines Stück Papier mit der Nummer 1 gab es auch – wie seltsam. Erst mit der Zeit ist uns klar geworden, was der Zusammenhang vom kleinen Zettel, fehlendem Ticket und einer bingoartigen Anzeige beim Fahrer war. Hier gilt das System U-Bahn: der kleine Zettel zeigt an, wo wir eingestiegen sind, die Tafel zeigt an, wieviel es kostet, je nach Einstiegspunkt – und das Wechselgeld brauchen wir zum Zahlen beim Aussteigen.

Hōryū-ji

Als wir zum Yakushi-ji angekommen sind, bedeutet uns der Sitznachbar, auszusteigen. Wir sind verwirrt, aber ich überzeuge Claudia, dass es zu peinlich wäre, unserem freundlichen Nachbarn nicht zu folgen. Offensichtlich ist mir die Idee des Gesicht wahrens schon völlig in Mark und Blut übergegangen (Zitat Claudia: es hätt alles sini Grenze!). Kleiner Einschub: Ich diktiere, Claudia tippt – und gerade eben hat Claudia mich auf den bisher unerreichten Detallierungsgrad des Berichtes aufmerksam gemacht! Deswegen nun in geraffter Form der Rest 😄

Yakushi-ji

Den Yakushi-ji haben wir übersprungen, im Tōshōdai-ji (10 Minuten zu Fuss) waren wir zwar drin, aber die Kondo-Halle wird bis 2009 renoviert. Mit dem Bus gings weiter zum Nara National Museum, wo wir uns die permanente Ausstellung angeschaut haben. Ich hatte mir diese grösser vorgestellt, da ich schon oft vom Nara National Museum im Zusammenhang mit dem Museum Rietberg gehört hatte – offensichtlich ist ein grosser Teil der Sammlung der Öffentlichkeit nicht zugänglich. Ein Museumswärter hat uns nach unserer Herkunft gefragt. Als er Switzerland hörte, strahlten sein Augen und ehrfurchtsvoll raunte er “Jungfraujoch”! Er gab noch ein paar Erklärungen zum ersten Exponat ab und versicherte uns, dass die Schweiz ein wunderschönes Land sei. Sehr herzig ;)

Tōshōdai-ji

Zu Fuss an den Hirschen vorbei zum Tōdai-ji: das grösste Holz-Gebäude der Welt! In Bangkok waren die Besucher ehrfürchtiger, die Läden kleiner, die Buddhas grösser und goldiger – aber das Bauwerk selber bei weitem nicht so imposant wie in Nara!

Tōdai-ji

Nach abgehackter Liste spazierten wir am Kofukiji-Tempel mit seiner 5-stöckigen Pagode vorbei, entspannt am Sarusawa-No-Ike-Teich entlang weiter zum JR Nara Bahnhof. Unterwegs kauften wir uns noch feinen japanischen Dessert (diverse gefüllte Teigbällchen), Inari-Sushi, zwei Reisbällchen in Nori, eine Scheibe Reis + rote Bohnen mit schwarzem Sesam, und zwei Flaschen aus einem der unzähligen Getränkeautomaten in diesem Land – unser Bento für die Zugreise zurück! Schliesslich haben wir den ganzen Tag nichts gegessen.

Nori

Nach etwa einer Stunde waren wir dann im Hotel, Claudia hat geschlafen, ich habe Zeit im Internet “verblöterlet” und am Abend sind wir noch einmal in der Region von Dotonburi Essen gegangen. Also eigentlich wollte Claudia essen, und ich nicht, und mir passten ihre Restaurants nicht, selber konnte ich aber auch keine auswählen – es war ziemlich mühsam. Nach zehn Uhr gehen auch viele Geschäfte schon zu, so dass die Stimmung auf einem Tiefpunkt war. Aber zum Glück fanden wir noch ein lokal, wo wir Kitune Udon, noch mehr Inari-Sushi, und noch mehr Reisbällchen essen konnten. Der Tag war gerettet.

Kitune Udon

Inari-Sushi

Es blieb uns nur noch die lästige Aufgabe, alles einzutippen. Nun sind wir fix und fertig, die Füsse fallen uns fast ab, und die Augen fast zu. Gute Nacht!

​#Japan ​#Holidays

Comments

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Ich liebe Izakayas, also Restaurants/Bars, eben Izakayas, mit grossen, farbigen Speisekarten mit Bildern, gutes Bier und vielen kleinen Snacks, Fastfood. Hierhin gehen Japaner nach der Arbeit. Die meisten sind bei Bahnhöfen, oft im ersten oder zweiten Stock oder im Keller. Es gibt viele Ketten mit grossen roten und gelben Logos, und viele unabhängige. Ob Izakayas auch ohne Bier Spass machen, weiss ich allerdings nicht...

– Chris 2007-09-21 16:02 UTC

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ich verfolge mit Interesse, was ihr so alles erlebt und macht. Jetzt muss ich die Orte noch auf einer Landkarte suchen. Noch viel Spass in Japan.

– der Vater 2007-09-22 00:11 UTC