2007-09-19 Osaka

Shopping Arcades in Osaka

From my Japan set on Flickr

Shopping Arcades in Osaka

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Die Fahrt im Shinkansen verlief ereignislos. Wir fuhren an einem endlosen Häusermeer entlang. Die Häuser hatten meistens leicht verschachtelte Ziegeldächer – nicht ganz gleich wie wir in Mitteleuropa. Auffallend wie immer der Mindestabstand zwischen allen Häusern. Irgendwo habe ich gelesen, dass dies eine Massnahme für die Erdbebensicherheit sei.

Irgendwie wirkt die Landschaft trostlos. Woran dies wohl liegen mag? Überirdische Verkabelung, durcheinander der Häuserfassen – mal braune Kacheln, selten einmal traditionelles Holz, beiger Beton, graue Platten, kaum Gärten, extern Klimaanlagen.

Der Zug ist wirklich sehr schnell.

Das erinnert mich an etwas, was uns in Tokyo beim Zug fahren aufgefallen ist: Es scheint keine Graffiti hier zu geben.

Kleines Detail am Rande: Es hat bedeutend weniger Abfallkübel als in der Schweiz. Im Zug gab es beispielsweise auf dem kleinen Klapptisch eine Karte wo die Klos, der Speisewagen, die Telefone, die Getränkeautomaten und die Abfalleimer eingetragen waren. Statt wie bei uns einen kleinen Abfalleimer pro Sitzgruppe hat es hier einen grossen Abfalleimer pro zwei Wagen.

Das Hotelzimmer in Osaka wirkt bedeutend grosszügiger als in Tokyo. Wir wohnen im *Arietta* Hotel, 3-2-6 Azuchi-machi, Chuo-ku, Osaka – ziemlich zentral! (Map:Arietta+Osaka.) Und auch hier hat es gratis Internet. Und das Netzwerkkabel steckt schon in der Schreibtischschublade. Nice. 😄

Map:Arietta+Osaka

Wir wohnen in der Nähe der Hommachi Station; um vier sind wir dann nochmal aus dem Hotel gegangen und zu Fuss Richtung Namba gelaufen. Zuerst östlich der Mido-suji durch die Shinsaibashi-suji, dann westlich der Mido-suji durch das America Mura, mit kleiner Pause am Mitsu Koen Park, den obligatorischen *Takoyaki* Tintenfischbällchen mit dem süssen Soja und den Fischflocken, mit denen Claudia so viel Mühe hat. Aber sie muss von allem probieren.

Shinsaibashi

America Mura

Nach diversen Reggae & Dancehall Läden sind wir dann wieder zurück zur Shinsaibashi-suji gewechselt. Was für ein Unterschied. Im America Mura scheint die Parallelgesellschaft mit ihren pinken Rastas und den Gothic Lolita Punks alles zu durchdringen, in der überdachten Shopping Passage, die sich von Hommachi bis weit über Namba hinaus erstreckt, regieren diejenigen, welche sich besser in die Konsumgesellschaft haben integrieren können. Immer wieder fallen uns die extrem hohen Schuhe, die Kniestrümpfe, die sehr kurzen Röcke, die Henna getönten Haare, das grandiose Make-up und die speziellen Frisuren auf. Vieles davon sind sicherlich auch künstliche Haare.

Reggae

Dancehall

Gothic Lolita

Langsam hat sich mein Auge angepasst, und die jungen Frauen gefallen mir immer mehr. Was wir aber immer noch nicht fassen können, sind die krassen X-Füsse, die man immer wieder sieht. Es ist so schlimm, dass wir schon mit dem Gedanken gespielt haben, dass es sich hierbei um einen weit verbreiteten Geburtsfehler handeln muss. Dass dieser besonders auch mit hohen Schuhen optisch auffällige Gang eine antrainierte Sache ist, können wir uns nicht vorstellen. Es wäre unglaublich.

Claudia hat nach einem Kaffeehaus europäischer Art gesucht, und am Tombori River Walk entlang vom Dōtonbori haben wir ein wienerisch angehauchtes Kaffeehaus gefunden. Preis der Mélange: 680 ¥, dh. fast 7.– Fr pro Tasse. Die Gäste sind entsprechend entweder romantische Pärchen, ein Paar wo der Typ wie ein Zuhälter aussieht, Männer in Anzügen, oder aufgedonnerte Frauen. Wir lieben es, Leute zu beobachten.

Dōtonbori

Beim weiteren Spaziergang sind wir wieder einmal in einem Kaufhaus gelandet, weil dort die Klos so problemlos sind. Beim nachfolgenden Gang durch die Lebensmittelabteilung sind wir auf ein typisch Japanisches Phänomen gestossen. Die Japaner sind noch fünfzig Mal schlimmer als die Schweizer, was schön aussehende Früchte anbelangt. In den Delikatessabteilungen der Kaufhäuser sieht man immer wieder einmal einzeln verpackte Früchte: Melonen, Pfirsiche, Grapefruits. Und weil sie so unglaublich schön sind, und so vergänglich, und so perfekt, kosten sie entsprechend: Wir haben schon Preise zwischen vierzig und hundert Franken *pro Frucht* gesehen!

​#Japan ​#Holidays

Comments

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Die Abfalleimer sind erst seit kurzem weg, Angst vor Terroisten und ihren Bomben...

– Chris 2007-09-19 14:23 UTC