Im Moment lese ich Die andere Schweiz von Jean-Pierre Richardot. Ein Buch über den Widerstand gegen die Nazis in der Schweiz. Bürger, die an den Sieg der Allierten glaubten, die den Defätismus bekämpfen wollten, die das Schicksal von Österreich und der Tschechoslovakei vermeiden wollten – waren sie doch ohne Gegenwehr dem deutschen Reich einverleibt worden – und denen der zähe bewaffnete Widerstand der Finnen und Jugoslawen ein Vorbild war.
Die andere Schweiz von Jean-Pierre Richardot
Insbesondere gefällt mir, wie der Autor versucht, dem Leser ein Stimmungsbild der damaligen Zeit zu vermitteln, und auch immer wieder für Ausländer interessante Einblicke in die schweizer Realität gewährt. Die Bedeutung der Kantone, die Bedeutung der Konfession, die Widersprühe zwishen Paragraphenreiterei und Gewissensfreiheit, all dies kommt zur Sprache.
Kann ich empfehlen.
Eigentlich würde mich eine linke Kritik des Buches interessieren. Aber über Google lässt sich auf die Schnelle nichts finden. Das ganze scheint mir auf alle Fälle leichter Zugänglich als der Bergier-Bericht. Die Unabhängigen Expertenkommission Schweiz – Zweiter Weltkrieg hat ja damals tausende von Seiten veröffentlicht. Auf ihrem Website gibt es zu den einzelnen Dokumenten auch interessante und kurze Zusammenfassungen.
Unabhängigen Expertenkommission Schweiz – Zweiter Weltkrieg
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