Wie erstaundlich: Im Verordnungsentwurf müssen jede Menge Dinge archiviert und der Deutschen Nationalbibliothek zugänglich gemacht werden.
Als Beispiel hierfür dienen in der Entwurfsbegründung öffentliche Weblogs. Ute Schwens, die Direktorin der Deutschen Nationalbibliothek spricht darüber hinaus auch von “Formen, die originär dem Web entsprungen sind”, wie etwa Wikis und gegebenenfalls Foren. Der Archivierungsauftrag beschränkt sich nicht auf Texte, sondern umfasst teilweise auch Bilder und Töne. ¹
Ich muss mich mal erkundigen, was andere Wiki Entwickler davon halten. Grundsätzlich finde ich den Gedanken nicht schlecht, und selber gebe ich mir ja alle Mühe, Archive meiner Websites zum Download anzubieten.
Gründe, die dafür sprechen:
1. Warum soll etwas wie das Internet Archive nicht eine staatliche Aufgabe sein, die von der Nationalbibliothek wahrgenommen wird? Es gibt keinen Grund, die Nationalbibliothek abzuschaffen.
2. Ich bin froh, dass alle Zeitungen auf Mikrofilm archiviert wurden, so dass Historiker das Material zur Verfügung haben, und ich schlussendlich interessante Geschichtsbücher zu lesen bekomme. Unsere kulturellen Artefakte müssen archiviert werden. Und wenn diese nicht mehr gedruckt werden, dann müssen sie halt runtergeladen werden.
Die Aufgabe ist schwierig, aber nicht unmöglich. Beispielsweise müsste man eine Lösung à la Google Sitemap oder Robot Exclusion Protokoll finden, damit der Bot der Nationalbibliothek das Web selbstständig abgrasen kann.
Selbst wenn die Nationalbibliothek sich nicht um die technischen Details kümmern könnte, wäre ich froh, der Staat würde die Aufgabe übernehmen. Dann kann der Staat nämlich etwas Geld in die Hand nehmen und den Auftrag an das Internet Archive weiterleiten. So würde das Internet Archive wenigstens auf eine solide finanzielle Basis gestellt.
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