Jetzt passiert genau das, was ich bisher befürchtet habe: Statt dass wir uns mit den Vergütungspauschalen arrangieren, und diese z.B. zu einer Kultursteuer weiter entwicklen (wo man pro Breitband Anschluss eine Pauschale zahlt und dafür legal P2P Filesharing betreiben kann) – setzt die Industrie mit Hilfe von kurzsichtigen Gegnern der Vergütungspauschalen auf DRM.
Klar sind die Vergütungsgesellschaften reformbedürftig. Die Hälfte des Geldes versickert. Ein Teil der Abgaben könnte auch denjenigen zugute kommen, welche freie Software oder CreativeCommons lizentierte Musik auf CD brennen. In vielen Ländern (aber nicht in allen!) verlangen die Vergütungsgesellschaften, dass Mitglieder die Vergütungsansprüche an allen (!) ihren Werken der Gesellschaft abtreten – und damit wird es unmöglich, auf die Vergütung zu verzichten, wie das gewisse Lizenzen vorschreiben.
Vergütungsgesellschaften gehören reformiert, aber nicht abgeschafft.
Denn nun heisst es bei Heise beispielsweise:
Produzenten von Unterhaltungselektronik und IT-Geräten haben am gestrigen Mittwoch in Brüssel eine neue Lobby-Formation gegründet, um die Politik zu einer Abkehr vom System der Vergütungspauschalen zu bewegen. [...] sie machen sich im Gegenzug für eine individuelle Vergütung der Kreativen mithilfe eines flächendeckenden Systems zum digitalen Rechtekontrollmanagement (DRM) stark. ¹
Igitt!
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